Deutlich positionieren

geschrieben von Markus Bernhardt

5. September 2013

Juli-Aug. 2008

Zum Beispiel war am 1. Mai in Hamburg, als militante Neonazihorden Jagd auf Antifaschisten machten, ein Zustand erreicht, in dem militante Gegenwehr unabdingbar war. Auch deshalb, weil die eingesetzte Polizei offenbar weder Willens noch in der Lage war, Bürger und Antifaschisten vor den Nazis zu schützen

In Zeiten, in denen neonazistische »Autonome Nationalisten« und die NPD mit ihrem völkischen Antikapitalismus auf Stimmenfang gehen, Sozialberatungen und Hausaufgabenhilfe, Kinder- und Altenbetreuung anbieten, ist es für Antifaschisten unabdingbar, sich klar und deutlich antikapitalistisch zu positionieren. Ansonsten wird ein Teil der Bevölkerung, der entweder kurz davor ist, auf die Parolen der Neofaschisten hereinzufallen, bzw. den extremen Rechten bereits auf den Leim gegangen ist, Antifaschisten als Teil des neoliberalen Kartells wahrnehmen, das aus den etablierten Parteien, den Kirchen und weiten Teilen der so genannten Zivilgesellschaft inklusive vieler Gewerkschaftsspitzenfunktionäre besteht.

Neofaschisten dominieren in manchen Landstrichen mittlerweile die Alltagskultur, erlangen Wahlergebnisse von über 20 Prozent, wobei sie die ehemalige Volkspartei SPD mancherorts abgeschlagen bei unter fünf Prozent hinter sich lassen. Da reicht ein Plädoyer für Bündnisbreite wohl kaum mehr aus.