Drohnenschwärme in Sicht

geschrieben von Tanja Girod

5. September 2013

März-April 2012

Drohnen sind nicht erst seit Beginn dieses Jahres Thema in allem Medien. Sie werden im Deutschen Bundestag diskutiert. Die Regierungskoalition hat versucht, sie unter dem Namen UVG ins Luftverkehrsgesetz einzuführen, um ihre zukünftige zivile Nutzung zu erleichtern.

Die neusten militärischen Trends sind hier dokumentiert: http://www.urban-operations-conference.com/wp-content/uploads/2011/01/2F2-Urban-Operations-Programme-260112.pdf

Europas Grenzen werden noch undurchlässiger – dank Drohnen. Auch, wenn in den letzten Monaten vor allen militärisch genutzte Predatordrohnen für Langstrecken im Gespräch waren, plant die europäische Grenzschutzagentur Frontex auch, neue Mittelstreckendrohnen, wie die spanische Drohne Fulmar, einzusetzen. Die neuen Drohnen sind mit Wärmebildkameras ausgestattet, die neusten Modelle können auf dem Wasser landen und sind dezentral einsetzbar und steuerbar. Sie sind effizient, unbemannt und angeblich unproblematisch im Gebrauch.

Die Markteinführung dieser Drohnen wurde unter Ausschluss der Öffentlichkeit in einem typisch undurchsichtigen Netzwerk von Herstellern, Verkäufern und Lobbygruppen beschlossen. Aber nicht nur Spanien, Italien, Frankreich und Schweden benutzen Drohnen, die zur Jagd auf unerwünschte Flüchtlinge optimiert wurden. Auch im Nicht-EU-Land Schweiz werden bereits extra zu dieser Nutzung konzipierte Drohnen standardmäßig eingesetzt. Die Erregung öffentlichen Aufsehens wäre die einzige Möglichkeit diese unheilvolle Entwicklung noch aufzuhalten. Doch bisher scheint sich kaum jemand für sie zu interessieren.

Mittelstreckendrohnen werden heutzutage nicht nur von der Polizei und Bundesgrenzschutz genutzt, sondern auch undurchsichtige, mit hoheitlichen Rechten beliehene Dritte, wie private Sicherheitsdienste, erkennen zunehmend ihre Möglichkeiten. Eine kleine Anfrage an die Bundesregierung hat ergeben, dass in den letzten beiden Jahren mehr als 500 Anträge von privater Seite gestellt wurden, Drohnen aufsteigen zu lassen. Da es inzwischen auch käfergroße Drohnen gibt, die nicht unter das Luftverkehrsgesetz fallen, können wir uns auf eine hochtechnisierte Zukunft irgendwo zwischen Hitchcocks »Die Vögel« und Orwells »1984« einstellen.