FIR protestiert

5. September 2013

Mai-Juni 2007

Mit einem Schreiben des Präsidenten der FIR, Michel Vanderborght, an die estnische Regierung hat die Internationale Föderation der Widerstandskämpfer (FIR)-Bund der Antifaschisten, die Dachorganisation von Widerstandskämpfer-, Verfolgten- und Veteranenverbänden aus allen Teilen Europas und Israels, gegen die Verlagerung des sowjetischen Ehrenmals in der estnischen Hauptstadt Tallin protestiert.

»Wir sehen in dieser Maßnahme eine verhängnisvolle Verfälschung der Geschichte des antifaschistischen Kampfes, wenn das Denkmal mit der Begründung, es stehe für russische Besatzung, aus dem Straßenbild Tallins entfernt wird«, betont Dr. Ulrich Schneider, Generalsekretär der FIR.

Es widerspreche jedem zivilisierten Umgang mit den Gräbern der Soldaten des Zweiten Weltkrieges und der Erinnerung an diejenigen, die unter Einsatz ihres Lebens Europa – nicht allein Estland – von der Bedrohung durch die Nazibarbarei befreit haben. In allen Ländern Europas sind solche Gedenkorte geschützt, sie werden in der Verantwortung der staatlichen Autoritäten bewahrt und gepflegt. Dies ist nicht allein eine humanitäre Verpflichtung, es entspreche auch der Perspektive, dass das neue Europa nur auf dem Fundament des antifaschistischen Befreiungskampfes der Völker errichtet werden konnte. Wer diese Erinnerung beseitigt, verlässt die demokratischen Grundlagen Europas. Eine solche Denkmalsschändung lässt gerade jenen »Geist des Respekts« vermissen, den UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon in der Debatte um dieses Mahnmal von allen Beteiligten verlangt hat.

»Wir sehen uns zudem durch die estnische Regierung bewusst getäuscht, die noch im März 2007 auf eine kritische Note der FIR ihre Botschaft antworten ließ, dass der Staatspräsident ein Gesetz, das die Versetzung des sowjetischen Kriegsdenkmals festlegen wollte, nicht ausfertigen werde, da das Gesetz gegen mehrere Paragraphen der Verfassung verstoße«, unterstreicht die FIR.