„Lefft wie gschmiert!“

geschrieben von Georg Neubauer, Mitglied im KV Nürnberg

5. September 2013

In Nürnberg und drum herum

Juli-Aug. 2007

PS: Dass wir seit Beginn der Kampagne fünf neue Mitglieder gewonnen haben, hat möglicherweise nicht nur mit der Kampagne, aber sicherlich auch mit ihr zu tun!

NONPD – NPD-Verbot jetzt! Ein Info-Stand mit diesem Logo gut sichtbar aufgestellt, und schon stellen sich die ersten Bürgerinnen und Bürger an und wollen unterschreiben. Insbesondere viele junge Menschen. Wer es nicht glaubt, soll es probieren!

Zum Beispiel ein Info-Stand Samstag Nachmittag vor dem Nürnberger Fußballstadion beim Spiel des Clubs gegen den HSV: Ich hänge das Transparent auf und warte noch auf weitere Helfer an unserem Infotisch und schon kommen drei jüngere Besucher – nach ihren Klamotten heftige Clubfans – und fragen: Kann man dir helfen? Ja natürlich könnt ihr! Ich drücke ihnen zwei Tafeln mit Unterschriftslisten in die Hand und es dauert gerade 10 Minuten bis ich sie komplett ausgefüllt zurück erhalte. Mit weiteren vier Mitstreitern der Nürnberger VVN-BdA haben wir dann in knapp zwei Stunden über 400 Unterschriften gesammelt.

Zum Beispiel am letzten Wochenende auf dem sehr populären Nürnberger Südstadtfest. Wir haben inzwischen traditionell einen gemeinsamen Stand mit den Gewerkschaften Ver.di und IG-Metall. Ein wesentlicher Teil dabei dient der Verköstigung der Besucher – bei uns mit Frankenwein, Sekt und Cocktails. Wichtig war aber für uns immer die politische Information. Und diesmal stand einvernehmlich die Kampagne NPD-Verbot im Mittelpunkt.

Ein älterer Kollege von Ver.di, der mit mir am Samstag Nachmittag den Infostand betreute, wollte zu Recht erstmal informiert werden, was denn die Buchstaben VVN-BdA bedeuten. Kein Problem. „Und wenn ich schon am Infostand mitmache, dann muss ich wohl ja auch unterschreiben“. Auch das war schnell geklärt. Und anstatt hier mit dir rumzustehen, kann ich auch mal bei den Anwesenden an den Tischen Unterschriften sammeln. Man sah ihm an, dass er das zum ersten Mal machte. Aber nach vier Stunden war der Kollege richtig zufrieden. Gemeinsam hatten wir an diesem Tag über 400 Unterschriften gesammelt. Ein echtes Erfolgserlebnis!

Zum Beispiel: Die kleine Stadt Gräfenberg in der Fränkischen Schweiz wird seit einem dreiviertel Jahr einmal pro Monat von der NPD und ihrem Anhang heimgesucht. Zu den vielen pfiffigen und klugen Gegenaktionen der Bürgerinnen und Bürger vor Ort, gehören inzwischen der Info-Stand der VVN-BdA und die Unterschriftensammlung zum NPD-Verbot wie selbstverständlich dazu. Der zuständige Landrat, der Bürgermeister und die allermeisten Mitglieder des Gemeinderats haben natürlich unterschrieben. Denn in Gräfenberg, oder auch seinerzeit in Wunsiedel, ist die NPD geradezu zur Landplage geworden. Nach Auffassung der allermeisten Bürger und Bürgerinnen hilft hier nur noch das Verbot dieser Partei. Vermutlich hat inzwischen die halbe Stadt unseren Appell unterschrieben.

Noch Mal: Wer es nicht glaubt, der soll es ausprobieren. Unsere NONPD-Kampagne ist ein richtiger Selbstläufer geworden. Kaum jemand, der an den Informationsständen der VVN-BdA unter dem Logo angesprochen wird, verweigert die Unterschrift.

„Es wird Zeit, dass jemand was gegen die Neonazis macht. Natürlich unterschreibe ich und hoffentlich hilft es auch“. Hoffentlich packen die Innenminister den Verbotsantrag nicht wieder so stümperhaft an, wie seinerzeit der Bundesinnenminister Schily“. – Das sind die Hauptbemerkungen am Info-Stand. Empörung ist durchwegs zu spüren, wenn auf die an die NPD gezahlten 1,2 Millionen Steuergelder verwiesen wird. Klar ist vielen dabei auch, dass selbst bei einem Erfolg der Kampagne das Problem Rassismus und Nationalismus nicht von heut auf morgen in unserem Land verschwindet. „Aber ka Geld homs mer und ihr Spielraum ist eingeengt!“ Darum geht’s!