Sind noch Listen da?

geschrieben von Raimund Gaebelein (Bremen)

5. September 2013

Die Kampagne in Bremen

Juli-Aug. 2007

Stimmen zur Kampagne von Besuchern der Kampagnen-Website:

24. März 2007, Essen

Ich würde mich sehr über die Sticker und Plakate freuen, da ich solche Aktionen gegen die NPD unterstützen möchte …

11.April 2007, Bremen

… anbei die Früchte unserer Ostermarschtätigkeit. Wir nähern uns in Bremen rasant (den) … 1.500 Unterschriften, … auch mit starker Unterstützung von außen …

9. Mai 2007, Hohen Neuendorf

… als ich bei meiner Freundin in Berlin-Spandau zu Besuch war, sah ich einen Eurer Aufkleber. (ich erstattete Anzeige gegen Nazi-Aufkleber) … Unsere Polizei in Brandenburg (MEGA) reagierte sofort und entfernte den Müll. Und nun der Hammer, die MEGA besuchte mich und bedankte sich für meine Mithilfe. Zwei wirklich engagierte Beamte erzählten mir völlig frustriert, dass die Staatsanwaltschaft Anzeigen gegen diesen Lügenaufkleber einfach einstellt. Ich denke, hier sollten wir gemeinsam handeln …

In Zusammenarbeit mit anderen Organisationen hat das Antifaschistische Pressearchiv und Bildungszentrum (apabiz) die Broschüre „Berliner Zustände 2006. Ein Schattenbericht über Rechtsextremismus, Rassismus und Diskriminierung“ veröffentlicht. Diese kann unter http://www.apabiz.de/publikation/Schattenbericht.pdf kostenlos aus dem Internet heruntergeladen oder gegen eine Schutzgebühr von 2 Euro unter folgender Adresse bestellt werden:

Antifaschistisches Pressearchiv und Bildungszentrum Berlin e.v.

(apabiz), Lausitzerstr. 10, 10999 Berlin. www.apabiz.de

Auftakt war am 25. Januar im Anschluss an eine Protestaktion gegen den Bundeswehrempfang im Rathaus. Ein gut sichtbares Transparent „NPD-Verbot jetzt“, der Tisch mit den Unterschriftslisten- umlagert. Für die Presse war es weniger interessant. Gewerkschaftssekretäre, Theaterleute, Betriebsräte unterschrieben. Wir waren bei öffentlichen Veranstaltungen, Kundgebungen und Demonstrationen mit unseren Listen dabei. Bei den ArcelorMittal Stahlwerken sammelte der Betriebsrat. Längst haben eine Reihe befreundeter Organisationen und Bündnisse sich der Unterschriftensammlung angenommen.

Eine originelle Möglichkeit hat eine junge Frau aus der DKP gefunden: sie geht mit ihren Listen durch die Straßenbahn und sammelt dort sehr erfolgreich. Bei Mahnwachen auf dem Marktplatz kommen in einer Stunde 30-40 Unterschriften zusammen, mehrere Hundert sind es bereits. An einem Montagnachmittag, so gegen Ende März, fragten eine Studentin und ein Punkrockmusiker nach Informationen und neuen Listen. „Ach ja, hier haben wir noch ein paar volle Listen. Wir haben in den letzten beiden Wochen bei unseren Konzerten im Nordwesten ein bisschen gesammelt.“ 489 Unterschriften waren es, ihr nächstes Ziel war Heiligendamm. Auch Schüler kamen, um Zeitungen zu holen und natürlich auch Listen. 121 Unterschriften kamen gerade per Post. Im Begleitschreiben stand: „Bei meinem letzten Besuch hatte ich ja nur wenige Listen dabei.“ Eine aktive Kameradin hat es sich zur Aufgabe gemacht ihre Nachbarn aufzusuchen. Sie hatte kürzlich Geburtstag. Als Geburtstagsgeschenk erbat sie sich von ihren Nachbarn volle Unterschriftenlisten. Sie ist überzeugt, 500 Unterschriften bekommt sie bis dahin zusammen.

Unmittelbar nach der Wahl hatte die Bremer VVN-BdA auf einer Werbefläche das NPD-Verbot gefordert und gegenüber dem Regionalfernsehen Buten und Binnen geäußert, dass wir von der neugewählten Bürgerschaft die Unterstützung für unser Anliegen erwarten. In einem Glückwunschschreiben an den wiedergewählten Bürgermeister Jens Böhrnsen drückte unsere Landesorganisation die Hoffnung aus, dass er sich der Initiative Eberhardt Körtings in Berlin anschließen möge. Nach der Bremen Bürgerschaftswahl und dem erfolgreichen Regierungswechsel werden wir uns noch einmal an die SPD-Bürgerschaftsfraktion wenden und sie an unser Gespräch im März erinnern.