Schulfrei für die Bundeswehr

geschrieben von Lena Sachs

9. September 2013

Aktionstage für militärfreie Bildung und Forschung in mehreren
Städten

Juli-Aug. 2013

Weitere Infos zu Aktionen gibt es unter www.antimilitaristische-aktionstage.info

Lena Sachs ist im Bündnis »Schulfrei für die Bundeswehr« in Baden-Würtemberg aktiv

Vom 13. – 15. Juni 2013 fanden im Rahmen der dezentralen Aktionstage für militärfreie Bildung und Forschung in mehreren Städten unterschiedliche Veranstaltungen und Aktionen gegen die Militarisierung von Schulen und Hochschulen statt.

Ziel der Aktionstage war es, Öffentlichkeit und Politik auf die zunehmende Militarisierung der Gesellschaft aufmerksam zu machen und für eine friedliche, aufklärerische Ausrichtung von Bildung und Wissenschaft zu streiten. Denn Bildung und Wissenschaft können dazu beitragen, die Ursachen von Krieg und die Voraussetzungen für Frieden zu ergründen. Der Einfluss der Bundeswehr auf die Schulen und militärisch orientierte Forschung und Lehre an Hochschulen zielen stattdessen auf die Vorbereitung, Akzeptanz und Normalisierung von Krieg als Mittel der Politik.

Die Aktionstage wurden von einem breiten Bündnis von über 100 unterstützenden Gruppen und Organisationen getragen das sich aus Studierenden- und Schülerinnenvertretungen, Friedensgruppen, Bündnissen und Kampagnen gegen die Zusammenarbeit von Bundeswehr und Schulen, gewerkschaftlichen- sowie Jugend- und Ortsgruppen der Linken, Grünen und SPD, Antimilitaristinnen und Pazifistinnen zusammen setzt. Die Forderungen des Bündnisses sind die gesetzliche Verankerung der zivilen und friedlichen Ausrichtung von Hochschulen sowie die Kündigungen der bestehenden Kooperationsabkommen zwischen Bundeswehr und Kultusministerien und das Zurückdrängen von Jugendoffizieren und sog. »Karriereberatern« der Bundeswehr aus den Schulen. Mit vielen bunten und unterschiedlichen Aktionen und Veranstaltungen wurden nicht nur diese Forderungen kundgetan. So weiteten manche Gruppen ihren Protest aus, um auf die gesamte Bandbreite der Militarisierung der Gesellschaft hinzuweisen und die Heimatfront zum Bröckeln zu bringen.

Um nur ein paar Beispiele zu nennen: In Kassel gab es großen und vielfältigen Protest gegen die Bundeswehr auf dem Hessentag, in Rostock stiegen im Rahmen »165 Jahre Deutsche Marine, 100 Jahre Militärstützpunkt Hohe Düne – kein Grund zum Feiern!« schwarze Luftballons auf und es durfte im Sarg Probe gelegen werden. In Stuttgart »starben« Flashmobteilnemerinnen vor der Deutschen Post um gegen die Bundeswehrsonderbriefmarke zu protestieren. In Düsseldorf und Stuttgart gab es Mahnwachen zur Kündigung der Kooperationsvereinbarungen. In Baden-Württemberg wurden viele grün-rote Abgeordnete in einer konzertierten Aktion angerufen. In Hamburg, Mainz, Köln, Göttingen, Trier, Karlsruhe, Ludwigsburg und Wuppertal wurden vor Schulen oder an öffentlichen Plätzen Flyer verteilt, Infotische aufgeschlagen oder Unterschriften gesammelt, um auf die Zusammenarbeit zwischen Bundeswehr und Schulen aufmerksam zu machen. In Breisach gab es Widerstand gegen die Militärparade zur deutsch – französischen Freundschaft, und in vielen weiteren Städten wurde informiert, diskutiert, Filme gezeigt und zur Tat geschritten. Als ein zentrales Element startete mit den Aktionstagen auch die bundesweite Unterschriftenkampagne »Lernen für den Frieden!« Kein Militär und keine Rüstung in Bildung und Wissenschaft – Lernen für den Frieden! Allein über 300 Unterschriften sind beim GEW-Gewerkschaftstag in Düsseldorf gesammelt worden. Der Bundesverband der GEW unterstützte die Kampagne dabei einstimmig. Die ersten Unterschriften sollen am 5. Dezember bei der Kultusministerkonferenz in Bonn den politisch Verantwortlichen übergeben werden (weitere Infos sowie Listen zum Download unter: www.lernenfuerdenfrieden.de).