Braune »Winterhelfer«

geschrieben von Ernst Antoni

8. Februar 2018

Die rechten Aktivisten, die sich als Partei »Der Dritte Weg« präsentieren, gehen gerne mit eindeutigen Verlautbarungen und Aktionen an die Öffentlichkeit. So eindeutig, dass selbst die in dieser Richtung oft mit einer sehr eingeschränkten Wahrnehmungsfähigkeit ausgestatteten Behörden eigentlich grundgesetzwidrige NS-Bezüge erkennen müssten. Und Konsequenzen ziehen…

2016 etwa, als mit Poststempel 20. April (Hitlers Geburtstag), viele für Flüchtlinge und gegen Nazis engagierte Menschen in ihren privaten Briefkästen Postkarten der Dritte-Weg-Nazis vorfanden. Mit der Aufforderung »zum Verlassen des Landes«, weil die Adressaten doch »einen systematischen Austausch unseres Volkes mit art- und kulturfremden Ausländern vorantreiben« würden.

Dieser Tage propagieren die Neonazis wieder einmal eine »Deutsche Winterhilfe für unsere Volksangehörigen«. Mit kleinen Wortumstellungen feiert da das »Winterhilfswerk des Deutschen Volkes« aus der NS-Zeit Auferstehung. Um Spenden wird geworben, es gibt Essens- und Kleidergaben. Aber nur für »Deutschstämmige«. Der völkisch-rassistische Auftakt fand unlängst im sächsischen Chemnitz statt. Mit Suppe für die Armen aus einer Feldküche.

Von Konsequenzen zuständiger Stellen hört man wenig. Obwohl durchaus bekannt ist, dass die »Drittweg«- Partei sich vor allem aus Überresten der verbotenen Nazigruppierung »Freies Netz Süd« zusammensetzt. Mal sehen, ob ein aktueller Vorstoß der Grünen im bayerischen Landesparlament für ein Nachfolger-Verbot weiterbringt.