Ostermärsche wieder besser besucht

13. Mai 2022

Die Ostermärsche 2022 liegen hinter uns. In ganz Deutschland sind in den vergangenen Tagen zehntausende Menschen für Frieden und Abrüstung auf die Straße gegangen – und das in Zeiten, die so unfriedlich sind, wie schon seit vielen Jahren nicht mehr. Proteste für einen friedenspolitischen Wandel sind in Zeiten eines Krieges in Europa nicht einfach, aber besonders notwendig: In rund 120 Städten fanden Ostermarsch-Aktionen statt, um Frieden und Abrüstung zu fordern. Zentrale Forderungen bei den Ostermärschen waren ein Waffenstillstand, die Beendigung des russischen Krieges gegen die Ukraine und eine deutliche Ablehnung gegenüber den Aufrüstungsplänen der Bundesregierung. Insgesamt stieg die Zahl der Teilnehmenden 2022 im Vergleich zu den Vorjahren moderat an. Das ist besonders bemerkenswert in Anbetracht der mehr als schwierigen politischen Großwetterlage, die sich auch in einigen Medienberichten niederschlug und u. a. zu Diskussionen unter der Leitfrage »Ist der Pazifismus noch zeitgemäß?« führten.

Auch in diesem Jahr kamen weitere Städte mit Ostermärschen hinzu, wie etwa Weimar, Nordenham und Neuruppin. Die Ostermärsche zeigen erneut, dass vielen Menschen Abrüstung und Frieden eine Herzensangelegenheit sind. Die Friedensbewegung ist aktiv und kreativ, doch muss die Bewegung weiter wachsen, damit unsere Forderungen noch mehr Gehör in der Öffentlichkeit finden und noch mehr Menschen auf die Straße gehen. Daran arbeiten wir als Netzwerk Friedenskooperative.

Anfang Juni soll der Gesetzentwurf über das 100-Milliarden Euro schwere Sondervermögen im Bundestag abgestimmt werden. Es enthält Gelder zur Anschaffung des neuen »Atombombers«. Foto: r-mediabase

Anfang Juni soll der Gesetzentwurf über das 100-Milliarden Euro schwere Sondervermögen im Bundestag abgestimmt werden. Es enthält Gelder zur Anschaffung des neuen »Atombombers«. Foto: r-mediabase

Nach den Ostermärschen wird sich unser Arbeitsschwerpunkt zum Sondervermögen der Bundeswehr und der geplanten Anschaffung der Atombomber verschieben. Denn was es braucht, ist ein friedenspolitisches Umdenken: Der Aufrüstungsmentalität muss Einhalt geboten werden. Gemeinsam mit weiteren Partnerorganisationen wurde deshalb eine neue Mail-Aktion auf www.lobbying4peace.de gestaret. Deutschland braucht keine neuen Atombomber oder Kampfdrohnen! Doch der geplante Sonderhaushalt für die Bundeswehr soll genau das bringen. Am 29. April wird es im Bundestag nach aktuellem Stand die erste Lesung dazu geben. Damit soll Druck auf die Abgeordneten ausgeübt werden, dem 100 Milliarden Paket nicht zuzustimmen. Ein weiteres Projekt ist die Blogserie »Putins Krieg mit den Augen eines Deutschrussen« (kurzelinks.de/putinskrieg) von unserem Praktikanten Alexander Zaslawski, der allen Interessierten Einblicke zu den Hintergründen des Ukraine-Krieges aus deutsch-russischer Perspektive geben wird. In wöchentlichen Abständen werden auf unserer Webseite Textbeiträge mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten erscheinen.       Netzwerk Friedenskooperative, 21.4.2022

www.friedenskooperative.de