Kämpft für Mumia!

geschrieben von Jürgen Heiser

5. September 2013

»Damit die Solidarität Mumia vom Tod ins Leben
bringt«

Nov.-Dez. 2009

Mehr Informationen unter: www.freedom-now.de und www.mumia-hoerbuch.de

Das Zitat in der Überschrift stammt von unserem Kameraden Peter Gingold, der sich in den letzten Jahren seines kämpferischen Lebens unermüdlich für Mumia Abu-Jamal, Ehrenmitglied der VVN-BdA, eingesetzt hat. Peter wusste, warum er uns dazu aufforderte, alles dafür zu tun, Mumias Freiheit zu erkämpfen. Es waren gerade die Justizmorde der USA an Sacco und Vanzetti Ende der 1920er und an Ethel und Julius Rosenberg in den 1950er Jahren, die ihn »bis in die Gegenwart zu einem leidenschaftlichen Internationalisten« gemacht hatten, wie er im Vorwort zu Mumias Buch »…aus der Todeszelle« erklärte.

Am 6. April 2009 hat der Oberste Gerichtshof der USA einen neuen fairen Prozess, wie er von Verteidigung, Menschenrechtsorganisationen und internationaler Solidaritätsbewegung gefordert wird, abgelehnt. Mumia ist damit rechtskräftig »wegen Polizistenmordes« verurteilt, obwohl die Verteidigung längst seine Unschuld stichhaltig beweisen kann. Nun geht es in einer zweiten separaten Entscheidung des höchsten US-Gerichts um die Frage des Strafmaßes, also Beibehaltung der Todesstrafe oder Umwandlung dieser Strafe in lebenslange Haft. Die Staatsanwaltschaft fordert Mumias Hinrichtung, die Verteidigung natürlich seine Freilassung, weil er unschuldig ist. Niemand weiß, wann genau diese Entscheidung fällt, aber es kann jetzt jeden Tag passieren. Sollte der Oberste Gerichtshof der Meinung sein, dass es trotz des rassistischen Verfahrens, in dem Mumia 1982 zum Tode verurteilt wurde, keine verfassungsrechtlichen Bedenken gibt und das Urteil unangetasttet lassen, kann der republikanische Gouverneur von Pennsylvania, Ed Rendell, der früher als Staatsanwalt gegen Mumia ermittelt hat, schon bald einen neuen Hinrichtungsbefehl unterzeichnen und danach den Termin zur Exekution mit der Giftspritze festlegen.

Gegen dieses Unrecht und die barbarische Todesstrafe allgemein wendet sich die Solidaritätsbewegung in vielen Ländern der Welt. Auch in der BRD werden vielerorts neue Bündnisse und Komitees gegründet von Menschen, die nicht tatenlos zusehen wollen, wie ein aufrechter Kämpfer gegen Unrecht, Krieg und Rassismus nach über 27 Jahren Haft den Henkern übergeben werden soll. Unter dem Motto »Mumia 3 plus 12« soll es am dritten Tag nach der zu erwartenden Bestätigung des Todesurteils um 12 Uhr dezentrale Proteste geben, die in weitere überregionale Aktionen münden, getreu Peter Gingolds drängendem Aufruf: »Verstärken wir den Kampf, Mumia zu retten! ›Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren!‹ Kämpfen wir also, um Mumia Abu-Jamal den Machenschaften der US-Justiz zu entreißen!«