Editorial

geschrieben von Regina Girod

7. September 2016

Am Ende waren sich alle einig: Dieser Bundeskongress, den die VVN-BdA Ende Mai in Bochum durchgeführt hat, war tatsächlich außerordentlich! Nicht nur, weil erstmals eine Beratung zur Geschichtsarbeit des Verbandes in Form eines Bundeskongresses, also mit den gewählten Delegierten aller Kreisvereinigungen, stattfand. Sondern vor allem, weil die offenen Formen der Arbeit des Kongresses eine derart schöpferische und lebendige Atmosphäre erzeugten, dass die meisten Delegierten inspiriert und voller Tatendrang nach Hause fuhren. Mehrere Landesvorstände haben bereits Beschlüsse gefasst, in denen Anregungen für die eigene Arbeit aufgenommen werden. Wir berichten über den Bundeskongress auf den Seiten 3 und 13-16. Auch die Redaktion, die sich am Rande des Kongresses zu einer Beratung traf, ist sich einig: Die Zeit der Bundeskongresse mit einer dreistündigen Diskussion, auf der mehr oder weniger vorbereitete Beiträge gehalten werden, die sich kaum aufeinander beziehen, ist vorbei. Der nächste »ordentliche« Bundeskongress, der ja schon im März 2017 ansteht, muss selbstverständlich wieder partizipative Arbeitsformen praktizieren.
»Wer in der globalisierten Welt für sich keine Aufstiegschancen oder andere Verbesserungen erkennen kann, wird eher ansprechbar für populistische Ansprachen.« Das ist einer der Gründe, die Horst Kahrs in unserem Interview für den Aufstieg der AfD ausmacht. (Seite 6-7) Doch was können wir dagegen tun? Gerade mit Blick auf die Wahlen, die im September in Berlin und Mecklen-burg-Vorpommern anstehen, müssen alle demokratischen Kräfte ihre Auseinandersetzung mit den rassistischen und demokratie-feindlichen Forderungen der AfD verstärken. Die VVN-BdA engagiert sich dafür weiter in dem Bündnis »Aufstehen gegen Rassismus«. Dessen Ausbildung von »Stammtischkämpferinnen gegen die AfD« läuft jetzt an, wir berichten darüber auf Seite 9. Außerdem mobilisiert das Bündnis zu einer großen Aktion am 3. September in Berlin. Mit der nächsten antifa-Ausgabe sind wir dabei. Sehen wir uns in Berlin?