Kultur

Ein Fall von gut gemeint

geschrieben von Tanja Berger

8. März 2022

Will viel, verliert aber den Fokus: Die Doku-Drama-Serie »Nazijäger«
Die Titelbilder der Doku-Serie »Nazijäger – Reise in die Finsternis« zeigen die Protagonisten samt KZ-Lagertor vor Gewitterwolken und loderndem Höllenfeuer. Auch die Beschreibung, die dokumentarischen Grundlagen des Films – die Verhörprotokolle – führten »in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele« (nicht etwa: »der Nazis«), winkt mit dem …

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Mehrtägige Odyssee

geschrieben von Florian Osuch

8. März 2022

Die Flucht von neun Zwangsarbeiterinnen von einem Todesmarsch im April 1945
Zu den eindrucksvollsten Aufzeichnungen über die Zeit des deutschen Faschismus gehören Schilderungen von Flucht, Exil, Widerstand sowie insbesondere Berichte der Überlebenden der Konzentrationslager. Eine dieser Erzählungen aus erster Hand blieb über ein halbes Jahrhundert unveröffentlicht, erschien vor wenigen Jahren auf Französisch und liegt nun erstmals auf Deutsch …

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In ihrem Wortlaut

geschrieben von Ruby Bender

8. März 2022

Eine Graphic Novel erzählt die Geschichte von Francine R., einer Überlebenden von Ravensbrück
Der Comicautor Boris Golzio verarbeitet in der Graphic Novel die Verfolgten- und Überlebendengeschichte einer Verwandten: Francine R. Das Besondere ist, dass Golzio R.s Geschichte in ihrem Wortlaut erzählt. Textgrundlage ist ein Zeitzeugingespräch. Die Graphic Novel folgt also ihrer Erzählweise, was teilweise bei der …

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Persönliche Aufarbeitung

geschrieben von Claude Lampe

8. März 2022

Als Enkelin wagt Nora Hespers die Auseinandersetzung mit dem Großvater
Der Widerstandskämpfer Theo Hespers ist außerhalb seiner Geburtsstadt Mönchengladbach kaum bekannt. Es ist das Verdienst der Enkelin Nora Hespers, seine Geschichte ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen. Zunächst in Form eines Blogs, nun auch als Buch. »Mein Opa, sein Widerstand gegen die Nazis und ich« versucht …

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Ein Nebenprodukt?

geschrieben von Ulrich Schneider

8. März 2022

documenta in Kassel: Antifaschismus in der Ausstellung zeitgenössischer Kunst
Was hat eine alle fünf Jahre stattfindende Ausstellung zeitgenössischer Kunst mit unserem antifaschistischen Anliegen zu tun? Diese Frage, die sich aufdrängen mag, lässt sich schnell beantworten. Seit 1955 findet die documenta in Kassel statt. Fast immer hat sie in ihren Konzepten und zahlreichen Kunstwerken einen dezidiert politischen …

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Bis ins Mark

geschrieben von Peps Gutsche

8. März 2022

Autobiografischer Roman über die tägliche Erfahrung von Rassismus und Gewalt
Die TV-Autorin und Kolumnistin Jasmina Kuhnke, die unter dem Namen »Quattromilf« twittert, musste selbst erleben, wie rechte Hetze und Bedrohung online wie eine Flutwelle über eine hereinbrechen kann. Im Frühjahr 2021 wurde ihre Adresse online veröffentlicht und zu Gewalt gegen sie aufgerufen, so dass sie und …

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Ruf zur Umkehr

geschrieben von Jakob Knab

8. März 2022

Gedenkbuch über Hans Paasche: Vom Leutnant zum Kritiker des preußischen Militarismus
Hans Paasche, 1881 in Rostock geboren, wuchs in einem großbürgerlichen, national-protestantisch geprägten Elternhaus in Berlin auf. Seine Jugend fiel in jene Zeit, da Großadmiral von Tirpitz mit seinen Plänen, die Flotte aufzurüsten, reichsweit Begeisterung auslöste.Auch den jungen Preußen Paasche packten die Träume von Weltmacht und …

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Alle Opfer – keine Täter?

geschrieben von Harry Friebel

7. März 2022

Was von der Erinnerungskultur an die Nazizeit bleibt
Gestern ist auch morgen. Der »neue« Antisemitismus und die bittere Tatsache, dass Zeitzeugen der NS-Diktatur immer weniger für die alltägliche Aufklärungsarbeit zur Verfügung stehen, sind zwei Anlässe, grundsätzlich neu über die Gestaltung des Gedenkens und der Erinnerung nachzudenken. Mindestens ebenso bedeutsam für diese Arbeit sind der gesellschaftliche Wandel, …

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Keine Monster zeigen

geschrieben von Axel Holz

7. März 2022

80 Jahre Wannseekonferenz: Wie kann die Erinnerung gegenwärtig bleiben?
Der 20. Januar 1942 war über Jahrzehnte kaum beachtet in der Erinnerungskultur, obwohl die einzige Ausfertigung des Protokolls der Wannseekonferenz für die Forschung schon lange – in der alten BRD spätestens seit Ende der 50er Jahre – zur Verfügung stand.
Es war die Ausfertigung für das Auswärtige Amt, die Unterstaatssekretär Martin Luther als …

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