Bis heute unbekannt
5. September 2013
Zum Porträt von Maria Osten, antifa November/Dezember 2012
Jan.-Feb. 2013
Ich danke Werner Abel für seine »Erinnerung an Maria Osten« und möchte zwei Ergänzungen hinzufügen.
Ich habe in meiner Dissertation »Die deutsch-jüdische Kinder- und Jugendbuchautorin Ruth Rewald und die Kinder- und Jugendliteratur im Exil«, erschienen im dipa-Verlag, Frankfurt am Main, bereits 1989 Maria Osten und besonders ihr Buch »Hubert im Wunderland« gewürdigt. Es war die erste Würdigung in der BRD überhaupt. Bis dahin war Maria Osten in der BRD völlig unbekannt. Und sie ist es bis heute geblieben.
Der 1941 in Zürich geborene, seit 1980 in den USA lebende Germanist Robert Cohen, lehrt deutsche Literatur an der New York University. Er hat 2009 im Rotbuch Verlag, Berlin, seinen ersten Roman veröffentlicht. Der Titel »Exil der frechen Frauen«. Einige kurze Bemerkungen zum Inhalt: An einem Frühlingstag in den zwanziger Jahren, befreit eine junge Frau mit einer Pistole ihren Liebhaber aus dem Gefängnis. Zwei Schriftstellerinnen, überwältigt von dem Mut und der Frechheit ihrer Kollegin gründen mit ihr in einem Café einen Verein frecher Frauen. Keine fünfzehn Jahre später sind die drei Frauen tot, in Bernburg vergast die eine, in Auschwitz die andere, die dritte von Stalins Geheimdienst erschossen. Die drei Frauen sind Maria Osten, Ruth Rewald und Olga Benario. Wer etwas mehr über Maria Osten erfahren will, dem sei die Lektüre des Buches mit Nachdruck ans Herz gelegt.