Das Eine nicht gegen das Andere ausspielen!
5. September 2013
Zum »Drohnen-Kommentar« in der antifa März/April
Mai-Juni 2013
Als ich den Artikel über Drohnen in der letzten »antifa« sah, habe ich mich gefreut. Schließlich haben wir hier in Hannover eine »Drohnenkampagne« gestartet, die bundesweit auf Resonanz stößt und auch von verschiedenen Teilorganisationen der VVN-BdA (oder der Gesamtorganisation?) getragen wird. (www.drohnen-kampagne.de)
Doch dann folgte der Freude der Ärger: Es sei »zum Haare ausraufen«, zitiert der Autor des Artikels Hans Canjé zustimmend ausgerechnet einen Kollegen des »Rheinischen Merkur«, dass die Sexismus-Debatte (ausgehend von der hochnotpeinlichen Bemerkung des Herrn Brüderle zu einer Stern-Reporterin) seit Wochen die Medien-Debatte bestimme, statt über »andere relevante Dinge« zu diskutieren. Ach, nee! Sexismus nicht relevant! Da beweist aber der Aufschrei etwas ganz Anderes. Ob sich Herr Canjé die Inhalte dieses Aufschreis im Internet angesehen hat? Ob ihm egal ist, wie Frauen nach wie vor als Sex-Objekte gesehen werden, als »Frischfleisch« – um etwas noch relativ »Harmloses« zu zitieren.
Ja, die Debatte um die Drohnen ist relevant und wir nehmen sie wichtig! Aber Sexismus ist nicht mit der Generation der »Herrenwitzler« aus der Welt verschwunden und ist ebenso relevant. Und deshalb setzen Frauen, die sich auch mit »relevanteren« Themen wie Krieg und Frieden, Ausbeutung und rassistischer Diskriminierung beschäftigen, das Thema sexistische Diskriminierung ebenfalls ganz vorn auf die Agenda. Und sie wehren sich dagegen!
Also bitte: das Eine nicht gegen das Andere ausspielen! Denn Gewalt gegen Frauen (und dazu gehören sexistische Bemerkungen) muss ebenso bekämpft werden wie die kriegerische und ausbeuterische Gewalt – und in diesem Fall die Killer-«Kompetenz« der »ethisch-neutralen« (de Maizière) Kampfdrohnen.
Und: wir Frauen sind an all diesen Themen »dran«. Gemeinsam mit den Männern oder auch ohne sie.