Gegen Geschichtsrevisionismus in Ungarn
18. März 2014
Die Internationale Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) – Bund der Antifaschisten, die Dachorganisation ehemaliger Partisanen, Widerstandskämpfer, Deportierter und Opfer des Naziregimes und Angehöriger der alliierten Streitkräfte aus mehr als 25 Ländern Europas und Israels, unterstützt den Protest von Historikern, Antifaschisten und anderen Angehörigen der ungarischen Zivilgesellschaft gegen das geplante Denkmal zur Erinnerung an die Opfer der deutschen Okkupation.
So richtig jede öffentliche Erinnerung an die Opfer faschistischer Terror-Herrschaft ist, müssen wir jedoch feststellen: Dieses Denkmal auf dem Budapester Freiheitsplatz soll das profaschistische Horthy-Regime entlasten, indem mit diesem Denkmal alle Ungarn – mit Ausnahme der faschistischen Pfeil-Kreuzler – zu »Opfern des Faschismus« gemacht werden.
Damit reiht sich dieses Projekt ein in die massiven Versuche der Rehabilitierung des Horthy-Regimes und der Leugnung des antifaschistischen Widerstandes, der bereits in den 30er und 40er Jahren geleistet wurde, ein.
Damit wird eine Tür geöffnet für Geschichtsfälschung und Umdeutung der Erinnerung, wie sie beispielsweise in der Ehrung jener ungarischen Soldaten stattfindet, die an der Seite der SS und der deutschen Wehrmacht im Frühjahr 1945 gegen die Befreiung des Landes vom Faschismus durch durch die sowjetische Armee als Teil der alliierten Streitkräfte gekämpft haben. Die FIDESZ – Administration zeigt damit, dass sie keine ernsthafte inhaltliche Distanz zu den neofaschistischen Kräfte von JOBBIK und anderen Gruppen der extremen Rechten hat.
Die FIR fordert die ungarischen Verantwortlichen auf, dieses Projekt nicht zu verwirklichen. Sie unterstützt den zivilgesellschaftlichen Protest und wird selber vor Ort ihre Ablehnung zeigen.