Auszeichnung für Kurt Nelhiebel
14. Mai 2014
Der Bremer Journalist und Publizist Kurt Nelhiebel, der auch unter dem Autorennamen Conrad Taler publiziert und als solcher auch den »antifa«-Lesern bekannt ist, wurde mit dem Bremer »Kultur- und Friedenspreis der Villa Ichon« ausgezeichnet.
»Seine Werke sind Dokumente des deutschen Antifaschismus. Bestimmt werden sie von der Ablehnung des Nazi-Ungeistes – in Wahrung der Weltoffenheit«, heißt es in der Begründung der Jury.
Vergeben wird der Preis seit 1982 an Persönlichkeiten, deren Werk oder Wirken »ein eindeutiges Bekenntnis zum Frieden darstellt und von hohem kulturellen Rang« ist. Die Villa Ichon ist ein Forum für Kultur- und Friedensarbeit, dessen Trägerverein den Preis vergibt.
»In den Werken Kurt Nelhiebels finden sich immer wieder Aspekte der Gesellschaftsanalyse«, würdigte Laudator Prof. Hans Henning Hahn den Preisträger. Ihn treibe Gerechtigkeitssinn an und die Befürchtung, »dass die deutsche Gesellschaft in den ›Sumpf des Vergessens‹ abgleite«. Die Historikerin Eva Hahn, die die zweite Laudatio auf den Preisträger hielt, würdigte seine scharfsichtigen, spannenden und historisch fundierten Texte.
Kurt Nelhiebel wandte sich in seiner Dankesrede u.a. gegen jede Relativierung der Naziverbrechen und dabei gegen die Gleichsetzung von Nazismus und Kommunismus, für die er eine treffende Charakterisierung fand: Das wäre so, als stünden »die sowjetischen Soldaten, die Auschwitz befreit haben, auf derselben Stufe, wie die SS-Schergen, die das Lager bis dahin bewacht haben«.