Editorial

geschrieben von Regina Girod

20. Mai 2014

Im Monat der Europawahlen beschäftigt sich diese Ausgabe der antifa schwerpunktmäßig mit internationalen Entwicklungen. Als Ergänzung und Vertiefung der Berichte über die Protes-taktion gegen den SS-Gedenkmarsch in Riga, an der am 16. März auch 30 deutsche Antifaschistinnen und Antifaschisten teilnahmen, widmet sich das »Spezial« geschichtlichen und aktuellen Probleme in Lettland, Litauen und Estland. Die Situation in den baltischen Staaten zeigt, welcher Preis dafür zu zahlen ist, wenn die Totaltarismusthese zur Grundlage der Staatspolitik wird. Wir freuen uns, dass wir mit Joseph Koren und Ilja Nikiforov zwei Autoren gewinnen konnten, die sich aktiv gegen diese Entwicklungen in ihren Heimatländern stellen. Auch dies ein Ergebnis unserer Beteiligung an den Protesten in Riga – sie hat die Vernetzung antifaschistischer Kräfte in Europa vorangebracht. Wie notwendig das weiterhin ist, beweist auch das Interview mit Vilmos Hanti, Präsident der FIR und Vorsitzender des ungarischen Verbandes MEASZ, auf Seite 3. Einige Aspekte der Rechtsentwicklung in Ungarn sind mit der im Baltikum vergleichbar.

Wie das Vordringen rechtspopulistischer und neofaschistischer Kräfte in Europa gestoppt werden kann, wird ein zentrales Thema des 5. Bundeskongresses der VVN-BdA sein, der für Ende Mai nach Frankfurt/Main einberufen wurde. Auf seiner Vorabendveranstaltung wird es dazu eine Podiumsdiskussion mit internationalen Gästen des Kongresses geben, zu der auch die interessierte Öffentlichkeit eingeladen ist. Einen Teil der Anträge an den Bundeskongress haben wir auf den Bundesseiten dieser Ausgabe abgedruckt, die restlichen sowie alle weiteren Materialien des Kongresses finden sich unter www.vvn-bda.de/category/buko/2014. Erstmals haben wir der antifa auch den Rechenschaftsbericht des Bundesausschusses beigelegt, um allen Leserinnen und Lesern die Möglichkeit zu geben, die Ergebnisse der Arbeit unseres Verbandes in den letzten drei Jahren nachzuvollziehen. Unsere Arbeit wird weiter gebraucht, neue Ideen und engagierte Mitstreiter sind herzlich willkommen.