Militante »Friends of Europe«

geschrieben von Ernst Antoni

25. November 2017

Die »Studie« fand ganz schnell Resonanz in Zeitungen, Hörfunk, Fernsehen und digitalen Medien. Hatte doch eine »Denkfabrik« (so heißt bei uns der »Think-Tank«) festgestellt, wie es hier aussieht. »Militärisch unentschlossen«, so die Süddeutsche Zeitung in der Überschrift, bemängelt werde der »deutsche Beitrag zur Verteidigung Europas«.

Es fehle halt an so vielem – technisch sowieso, bei all dem maroden Zeugs, mit dem die Bundeswehr zu Land, zu Luft und zu Wasser immer wieder in irgendein Feld rücken muss. Aber eben nicht nur daran, sondern auch am guten Willen.

Da hielten sich die »Friends of Europe« in ihrer Studie, darf man der Berichterstattung in den Medien glauben, doch sehr an das, was in der NATO und auch »beim US-Militär kritisch gesehen« werde: »Hintergrund sind die Entscheidungsstrukturen in Deutschland mit seiner Parlamentsarmee. Militärische Einsätze bedürfen grundsätzlich der Zustimmung des Bundestages.«

Schon dumm. Und woran liegt es? Auch das ist dem SZ-Artikel zu entnehmen: In der Studie stehe, Deutschland müsse »aus dem Schatten der Vergangenheit treten und mehr Verantwortung für die Verteidigung Europas und seiner selbst übernehmen.«

Bleibt anzumerken: Zu den aus wirtschafts- und EU-politischen Kreisen zusammengesetzten »Friends-of-Europe« gehört die Denkfabrik-Unterabteilung »Security & Defence Agenda«. Und die wiederum besteht aus einem Verbund von NATO- und Rüstungsindustrie-Untergliederungen. Der Think-Tank kommt da auf einmal ziemlich panzermäßig daher…