Alle waren Opfer
13. April 2018
Weit über hundert Persönlichkeiten, unter ihnen Wissenschaftler und zahlreiche Mandatsträger, fordern in einem Appell den Bundestag auf, die von den Nazis als »Asoziale« und »Berufsverbrecher« bezeichneten ehemaligen KZ-Häftlinge als Opfer des Nationalsozialismus anzuerkennen. Dabei handelt es sich u.a. um damals Obdachlose, Bettler, Wanderarbeiter oder sogenannte »Arbeitsscheue« sowie um Menschen, die wegen Diebstahls, Einbruch, Abtreibung, Prostitution oder dergleichen verurteilt nach verbüßter Strafe in ein KZ eingewiesen wurden. Die Verfasser und Unterzeichner des Appells betonen dabei: »Niemand saß ›zu Recht‹ im KZ«. Es sei an der Zeit, die beiden bislang ignorierten Gruppen als Opfer des NS-Terrors anzuerkennen. Zu den Erstunterzeichnern des Appells gehören Europa- und Bundestagsabgeordnete von SPD, CDU, Linken und Grünen, Gewerkschafts-Vorstandsmitglieder, Instituts-. und Gedenkstätten-Leiter, Wissenschaftler, Künstler und Juristen.