Skandaldeal

9. September 2021

Im Prozess gegen elf Faschisten, die 2014 einen brutalen Überfall auf eine Kirmesgesellschaft im thüringischen Ballstädt verübt hatten, sind Mitte Juli neun Angeklagte zu Bewährungsstrafen verurteilt worden. Bei zwei weiteren Tätern wurde das Verfahren gegen Zahlung einer Geldbuße eingestellt. Die geringen Strafen waren Folge von Absprachen zwischen Gericht, Staatsanwaltschaft und Verteidigung. Aufgrund der langen Ermittlungszeit hatten die Justizorgane wohl die Verjährung der Tat befürchtet und den Angeklagten Straferlass gegen Geständnisse angeboten. Bereits im Vorfeld war der Deal von Antifaschist*innen kritisiert worden.