Antifaschistische Werte leben weiter

geschrieben von Ulrich Schneider

28. Januar 2020

Der XVIII. ordentliche Kongress der FIR hat in Reggio Emilia stattgefunden

»Gemeinsam mit den heutigen Generationen bewahren wir das Erbe der Kämpfer und Verfolgten, kämpfen gegen Neofaschismus, Rassismus und die Wurzeln des Faschismus, für Demokratie, Humanismus, soziale Gerechtigkeit und ‚eine neue Welt des Friedens und der Freiheit‘». Das war das Motto des XVIII. ordentlichen Kongresses der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR), der vom 29. bis 30. November 2019 in Reggio Emilia (Italien) stattfand.

Delegierte und Gäste aus mehr als 15 europäischen Ländern trafen sich in dieser berühmten Region, bekannt für die »Resistenza« und den Geburtsort der italienischen Tricolore. Mitgliedsverbände von Österreich bis Spanien, von Dänemark bis Griechenland und von Russland bis Portugal nahmen an diesem wichtigen Treffen der Veteranen- und Antifaschistenbewegung teil. Es war eine große Ehre, dass der Bürgermeister der Stadt alle Delegierten und Gäste im »Sale di Tricolore« begrüßte.

In seinem politischen und organisatorischen Bericht zog der Generalsekretär eine erfolgreiche Bilanz der Arbeit der FIR und ihrer Mitgliedsverbände der letzten drei Jahre. Er erwähnte wichtige Konferenzen in Belgrad und Rom, beeindruckende Gedenkveranstaltungen an Befreiungstagen in ehemaligen Konzentrationslagern, aber auch in Sewastopol und politische Aktivitäten von Mitgliedsverbänden in allen Ländern gegen neofaschistische Gewalt, Rassismus, Antisemitismus und politische Bestrebungen der extremen Rechten in Wahlkämpfen. Er präsentierte gute Erfahrungen für die Arbeit mit der Ausstellung »Europäischer Widerstand gegen den Nazismus« und anderen Möglichkeiten, das Erbe der Veteranen an neue Generationen weiterzugeben. Er betonte, dass es gelungen sei, die Beziehungen zwischen der FIR und ihren Mitgliedsverbänden zu stärken, die Kommunikation zu intensivieren und ehemalige Mitgliedsverbände wieder in die aktive Arbeit der FIR einzubeziehen. Diese Arbeit wird fortgesetzt.

Ein Schwerpunkt der politischen Debatte war die Kritik an der Erklärung des Europäischen Parlaments vom 19. September 2019. Alle Delegierten lehnten diese skandalöse Aussage des historischen Revisionismus ab. Mehrere Mitgliedsverbände machten konkrete Vorschläge für gemeinsame Projekte der historischen Arbeit, zum Engagement gegen die NS-Verherrlichung in Budapest, Sofia, Riga und Bleiburg sowie zur Unterstützung des von den Vereinten Nationen ausgerufenen Internationalen Tages gegen Rassismus. Die russischen Kameraden luden die Mitgliedsverbände ein, am 9. Mai 2020 an der Zeremonie zum »Tag des Sieges« auf dem Roten Platz und einer internationalen antifaschistischen Konferenz am folgenden Tag in Moskau teilzunehmen.

Ein Höhepunkt war die gemeinsame Kranzniederlegung für die Märtyrer des Widerstands im Stadtzentrum. Viele Banner von ANPI, die italienische Trikolore sowie traditionelle Fahnen der FIR waren zu sehen. Diese Zeremonie wurde auch von der Öffentlichkeit und den Medien gut besucht.

Der Kongress endete mit dem Besuch des Museums Cervi bei Reggio Emilia. Es ist eine Gedenkstätte für die Familie der sieben Brüder Cervi, die als Partisanen hingerichtet wurden, und ein Institut für nachhaltige Landwirtschaft wegen der Innovationen, die die Familie Cervi in die Region brachte. Auch auf diese Weise sind Antifaschismus und die heutigen Aufgaben direkt miteinander verbunden.

Das neu gewählte Leitungsgremium der FIR

Das neu gewählte Leitungsgremium der FIR

 

Das neu gewählte Leitungsgremium der FIR:

Präsident:

Vilmos Hanti (Ungarn)

Vizepräsidenten:

Filippo Guiffrida (Italien)

Vladimir I. Romanenkov (Russland)

Gregorius Touglidis (Griechenland)

Generalsekretär:

Dr. Ulrich Schneider (Deutschland)

Finanzsekretär:

Heinz Siefritz (Deutschland)

Mitglieder des Exekutivausschusses:

Jean Cardoen (Belgien)

Mari Frnaceschini (Italien)

Dr. Regina Girod (Deutschland)

Guido Lorenzetti (Italien)

Mitsea Panagiota (Griechenland)

Nikolay I. Royanow (Russland)

Alessandro Pollio Salimbeni (Italien)

Simeon Ignatov (Bulgarien)

Jaques Varin (Frankreich)