»We’ll Come United«-Karawane

6. September 2025

Zehn Jahre nach dem »Sommer der Migration«

Vom 20. bis 27. September 2025 findet von Thüringen durch Sachsen und Brandenburg nach Berlin eine Tour des antirassistischen Bündnisses »We’ll Come United« statt. An den Stopps in Mühlhausen, Arnstadt, Dresden, Leipzig, Eisenhüttenstadt und Berlin-Tegel wird es kleinere Camps, Protestdemonstrationen und viele kleine Aktion geben.

Zehn Jahre nach dem »March of Hope« 2015 und dem sogenannten Sommer der Migration hat sich die Lage für Menschen auf der Flucht dramatisch verschlechtert. Rassistische Grenzkontrollen werden erweitert, Rechte werden geschmälert, und rechtsextreme Kräfte gewinnen zunehmend an Macht in ganz Europa. Die Karawane soll an dem Organisierungsmoment und die Protesterfolge von 2015 anknüpfen und die Vernetzungen neu beleben. »We’ll Come United«-Karawane weiterlesen »

Eine Mobilisierungsmaschine

geschrieben von Kerstin Köditz

6. September 2025

Die Freien Sachsen sind neben der AfD die größte Organisation der extremen Rechten im Freistaat

Die berühmte Dorfkneipe, der Treffpunkt des gesamten Ortes, ist eine aussterbende Gattung. In Förstgen, einem Dorf mit rund 150 Einwohnern, einem Ortsteil des sächsischen Grimma, gibt es allen Widrigkeiten zum Trotz noch immer den »Gasthof zu Förstgen«. Donnerstags war bis vor kurzem Schnitzeltag. Doch auch durch solche Angebote könnte die Wirtschaft nicht überleben, wenn es sich nicht um einen Familienbetrieb handelte.

Und noch einen zweiten Umstand gibt es, der das Weiterbestehen ermöglicht: Veranstaltungen im Saal des Gasthofes. Nicht die Feuerwehr, nicht der Gesangverein, nicht der Sportverein. Die AfD führt Versammlungen dort durch. Und vor allem die neo-nazistische Kleinpartei Freie Sachsen und deren Umfeld laden immer wieder in den »Gasthof zu Förstgen« ein. Eine Mobilisierungsmaschine weiterlesen »

Fashion against Fascism

geschrieben von Gerald Netzl

6. September 2025

Webprojekt, um Nazipropaganda zu erkennen und zu entlarven

Viele Nazisymbole, -zeichen und -worte sind in Österreich, Deutschland und anderen europäischen Ländern schon lange verboten. Doch die Naziszene umgeht Verbote schon genauso lange: mit eigenen Codes und Abkürzungen. So wurde aus dem verbotenen Wort »HAKENKREUZ« »HKNKRZ«, aus »HITLER« wurde »HTLR« und aus »VATERLAND« »VTRLND«.

Häufig werden diese Codes auf Bekleidung wie T-Shirts und andere Waren gedruckt, sind die Haupteinnahmequelle rechter Organisationen – und ein Mittel zur Verbreitung ihrer rassistischen Botschaften. Fashion against Fascism weiterlesen »

Die FIR und ihre Medien

geschrieben von Ulrich Schneider

6. September 2025

Erste Videokonferenz von Redaktionen der Mitgliederzeitschriften

Die Fédération Internationale des Résistants – Association Antifasciste (FIR) ist eine Dachorganisation mit Mitgliedsverbänden in mehr als 25 Ländern. Sie benötigt eine intensive Kommunikation, die vor allem medial vermittelt ist, da es aufgrund der politischen und finanziellen Bedingungen nur schwer möglich ist, direkte Begegnungen zwischen den beteiligten Verbänden zu organisieren. Im Frühjahr 2025 konnte man beim Internationalen Jugendtreffen in Buchenwald erleben, welche Herausforderung eine solche reale Begegnung darstellt.

Der Verband organisiert den Austausch überwiegend elektronisch. Der wöchentliche Newsletter zu politischen und historischen Themen in der Perspektive unserer internationalen Arbeit geht mittlerweile direkt an über 800 Adressen, davon die deutliche Mehrzahl im Ausland. Viele der Empfänger senden den Newsletter ihrerseits weiter, übersetzen ihn in die eigene Landessprache und integrieren ihn auch bei Bedarf in die jeweiligen Mitgliederzeitungen. Die FIR und ihre Medien weiterlesen »

Vernetzung lohnt sich

geschrieben von Julia Hartung

6. September 2025

In Hamburg fand der 18. Workshop der »Archive von unten« statt

»Unsere Geschichte gehört uns!« titelt Jürgen Bacia in einem Aufsatz über »Bewegungsarchive« aus dem Jahr 2021. Damit spricht er eine wichtige Motivation der vergangenen und gegenwärtigen Bemühungen von »freien Archiven« an. Die VVN-BdA als antifaschistische Organisation wie auch emanzipatorische Bewegungen mit anderen Schwerpunkten (Anti-AKW, Anti-Apartheid, Anti-Kriegsbewegungen, …) wollen jene Quellen bewahren, die Zeugnis ihrer politischen Aktivität ablegen. Es geht um das Archivieren der eigenen Geschichte als politische Praxis.

Im Juni 2025 fand das alljährliche bundesweite Treffen der freien Archive statt, gastgebende Institution war das Hamburger Institut für Sozialforschung. Mit Vertretern von fast 40 Archiven war das Treffen sehr gut besucht. Ein breites Spektrum an Archiven zu linksalternativen Bewegungen war vertreten. Von der Umweltbewegung über feministischen Aktivismus bis hin zu Arbeiterjugendbewegungen kamen Archivierende in den Austausch miteinander. Vernetzung lohnt sich weiterlesen »

Rückblick und Ausblick

geschrieben von Regina Girod

6. September 2025

Das Internationale Jugendtreffen in Buchenwald

Im April versammelten sich rund 500 junge Menschen aus zehn europäischen Ländern zu einem internationalen Jugendtreffen in der Gedenkstätte Buchenwald. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR), der belgischen »Confédération Nationale des Prisonniers Politiques et Ayant Droits« (CNPPA) sowie dem »War Heritage Institute« in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Komitee Buchenwald-Dora und Kommandos (IKBD), den deutschen Lagergemeinschaften Buchenwald-Dora und der Initiative »Paint it red«. Rückblick und Ausblick weiterlesen »

Druck auf Regierung Israels

6. September 2025

Erklärung des Bundessprecher*innenkreises der VVN-BdA vom 22. August 2025

– Stopp der Offensive zur völkerrechtswidrigen Besetzung Gazas

– Beendigung der illegalen Landnahme im Westjordanland

– Waffenstillstand und Verhandlungen für die Freilassung der Geiseln und eine dauerhafte Friedensregelung sofort

– Umfassende Versorgung der Bevölkerung in Gaza durch die Vereinten Nationen Druck auf Regierung Israels weiterlesen »

Zurück ins Reich

geschrieben von Maxi Schneider

6. September 2025

Der geschichtspolitische Angriff der AfD. Von Maxi Schneider

Geschichtspolitik ist für die AfD zentrales Politikfeld und Lieblingswaffe im von ihr ausgerufenen Kulturkampf. Ihr Problem ist, dass sie sich angesichts der präzedenzlosen Massenverbrechen des deutschen Faschismus und der breiten Verurteilung in Deutschland nicht rundheraus zum Nationalsozialismus bekennen kann. Der Geschichtsrevisionismus der im Kern faschistischen Partei ist eine Mischung aus kalkulierten Tabubrüchen, Glorifizierung nationaler Ursprungsmythen, Falschbehauptungen, Externalisierung und Verharmlosung bis hin zur offenen NS-Verherrlichung. Damit bewegt sich die Partei vollständig in der Tradition des Neofaschismus.

Lange stand das Kaiserreich, mitsamt seinem Kolonialismus und Rassismus, als scheinbar unverfänglicherer Bezugspunkt im Zentrum der AfD-Geschichtspolitik. Die Partei vermied es, über den deutschen Faschismus zu sprechen. Das bewusste Ignorieren der NS-Geschichte kippt jedoch über den Umweg der Relativierung und eine Täter-Opfer-Umkehr, die die Deutschen zu Opfern erklärt, in zunehmend offene Bekenntnisse zu den faschistischen Vorbildern. Hinzu kommt ein hochgradig instrumentalisierender Umgang mit der DDR-Vergangenheit. Teil davon ist eine geschichtspolitische Aneignung und Umdeutung von Begriffen und Symbolen, bis am Ende nichts mehr so scheint, wie es ist. Zurück ins Reich weiterlesen »

Handeln und Denken

geschrieben von Maria Krüger

6. September 2025

Vor 125 Jahren wurde Anna Seghers geboren

Es gab Zeiten, da war der Name Anna Seghers in der Bundesrepublik jedem vertraut. Nicht zuletzt deshalb, weil es einen jahrelangen breit rezipierten öffentlichen Streit gab, ob man Anna Seghers in Mainz zur Ehrenbürgerin ernennen dürfe oder nicht – eine Ehrung, zu der man sich erst 1981 durchringen konnte. Allein dieser Skandal im Umgang mit der wohl profiliertesten deutschsprachigen antifaschistischen Schriftstellerin führte dazu, dass ihre Werke, obwohl sie seit der Rückkehr aus dem mexikanischen Exil in der DDR gelebt hat, auch im Westen auf großes Interesse stießen. Handeln und Denken weiterlesen »

Karte für den Widerstand

geschrieben von Elsa Logar, Milan Wutte und Jakob Holzer

6. September 2025

Kärnten/Koroška hat über 100 Orte, die an den Widerstand gegen Nazis erinnern

Der Verband der Kärntner Partisanen/Zveza koroških partizanov hat die Orte des Widerstands in einer Karte zusammengetragen und im Erinnerungsjahr 2025 veröffentlicht. Grüne Linien ziehen sich über die Karte und zeichnen die Landschaft Südkärntens nach. Dazwischen finden sich mehr als 100 rote Nummern. Kärnten war im Zweiten Weltkrieg Schauplatz des größten militärisch organisierten antifaschistischen Widerstands innerhalb des Deutschen Reichs. Jede dieser Nummern steht für einen Ort des Gedenkens an Verfolgung und Widerstand der Kärntner Slowen:innen und der Partisan:innen. Seit 1945 hält der Verband der Kärntner Partisanen das Gedenken an den Kampf gegen den Faschismus aufrecht. Die Karte des Widerstands macht den Kampf und die vielen Opfer räumlich sichtbar. Karte für den Widerstand weiterlesen »

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