Editorial

geschrieben von Regina Girod

5. September 2013

Sept.-Okt. 2006

Wir haben uns in dieser Ausgabe, die zum Antikriegstag 2006 erscheint, zu einem für uns ungewöhnlichen Titelbild entschieden, das die bundesdeutsche Marine ins Internet gestellt hat. Verteidigungsminister Jung mit Feldherrengeste an Bord eines U-Bootes. Geht es nach dem Willen der Bundesregierung, wird die deutsche Marine der Welt bald mehr solcher Bilder liefern. 66 Jahre nach dem Überfall Nazideutschlands auf Polen ist der Frieden heute stärker bedroht, als je.

Der Krieg im Nahen Osten hat wieder einmal gezeigt, dass mit militärischer Gewalt kein Problem zu lösen ist. Auch für Israel hat er nur negative Ergebnisse gebracht. Wir dokumentieren die Erklärungen der VVN-BdA und der Internationalen Förderation der Widerstandskämpfer, die dazu aufrufen, um politische Lösungen zu ringen und nicht noch weitere Truppen in das Gebiet zu entsenden. Die Beteiligung deutscher Soldaten an so genannten „friedenssichernden Maßnahmen“ ist seit dem ersten Jugoslawienkrieg vor mehr als zehn Jahren traurige Normalität. Auslandseinsätze der Bundeswehr stehen bei den Regierenden im Verständnis ihrer weltpolitischen Rolle hoch im Kurs. Ob Afghanistan, Kongo, oder Naher Osten – überall muss man dabei sein. Für Antifaschisten kann es nur eine Haltung dazu geben: Deutsche Truppen haben in keinem anderen Land etwas zu suchen. Diese Lehre der Geschichte muss immer wieder bekräftigt werden. „Das Wichtigste ist der Frieden“, formulierte der letzte Bundeskongress der VVN-BdA.