Internationales Gedenken

geschrieben von Ulrich Schneider, Generalsekretär der FIR

13. November 2014

Was die FIR für das Jahr 2015 plant

 

Auf der Sitzung des Exekutivausschusses Ende Oktober 2014 in Haidari nahe Athen hat die FIR als internationale Dachorganisation ehemaliger Widerstandskämpfer, Partisanen, Deportierter, Opfer des Naziregimes und Angehöriger der Anti-Hitler-Koalition über die politischen Aufgaben im kommenden Jahr beraten. Dabei stand im Vordergrund, dass unsere Mitgliedsverbände allen Grund haben, den 70. Jahrestag der Befreiung der okkupierten Länder, der Lager und Haftstätten zu begehen und an den antifaschistischen politischen Neuanfang zu erinnern. Nachdem bereits im August 2014 eindrucksvolle Feierlichkeiten in Banska Bystriza zum Slowakischen Nationalaufstand und in Paris zur Befreiung der Stadt sowie im Oktober in Belgrad stattgefunden haben, ist das erste Datum im kommenden Jahr der 27. Januar 1945, an dem Einheiten der Roten Armee das Vernichtungslager Auschwitz erreichten und einige Tausend Häftlinge befreien konnten. Nicht nur in Polen, auch in vielen anderen Ländern werden die Mitgliedsverbände der FIR dieses Datum zum Anlass für politisches Erinnern an die menschenverachtenden Folgen von Antisemitismus und Antiziganismus nehmen. Die Befreiung der anderen großen Konzentrationslager ist ebenfalls Anlass für internationale Feierlichkeiten, an denen sich die FIR-Verbände aktiv einbringen werden.

In verschiedenen Ländern sind internationale Konferenzen geplant. Im März plant der tschechische Freiheitskämpfer-Verband in Prag ein internationales Treffen mit Veteranen der FIR-Verbände. Im April soll in Moskau eine geschichtspolitische Konferenz stattfinden, zu der neben der FIR auch zahlreiche andere internationale Organisationen eingeladen wurden. Den Höhepunkt werden auch zu diesem Jahrestag die Feierlichkeiten in Moskau zum Tag des Sieges am 9. Mai 2015 bilden.

Neben diesen internationalen Veranstaltungen, an denen die FIR und ihre Mitgliedsverbände beteiligt sein werden, setzt die FIR im kommenden Jahr weiter auch eigene Projekte um.

Dazu gehört die Arbeit mit der Ausstellung »Europäischer Widerstand gegen den Faschismus«. Bereits 2013 fand ihre Eröffnung in Belgien statt und diese Version wird nun auch in den Niederlanden gezeigt. Im Herbst 2014 wurde in Budapest eine ungarische Version präsentiert, die in den kommenden Monaten in verschiedenen ungarischen Städten und Einrichtungen zu sehen sein wird. Ab Januar 2015 geht auch die deutschsprachige Fassung auf Tour. Bremen, Hamburg und Berlin sind die ersten Stationen in Deutschland. Außerdem soll die Ausstellung auch in Österreich gezeigt werden. Zur inhaltlichen Unterstützung ist 2015 auch die Herausgabe eines Kataloges zur Ausstellung geplant. Damit leistet die FIR einen wichtigen Beitrag zur Bewahrung der Erinnerung an den antifaschistischen Kampf und gegen alle Versuche der geschichtlichen Umdeutung.