Les Amis des Combattants
13. September 2016
Die französichen Freunde der Kämpfer im republikanischen Spanien
Unsere Organisation ACER hat sich zum Ziel gesetzt, die Geschichte des Spanischen Krieges von 1936 bis 1939 bekannt zu machen, dabei insbesondere die Rolle und die Werte des Einsatzes von internationalen Freiwilligen aus 53 Nationen – und der 10.000 Franzosen – die gekommen waren, um der Spanischen Republik zu helfen.
Als Franco am 18. Juli 1936 seinen Putsch gegen die Republik der Volksfront, die aus den Wahlen vom Februar 1936 hervorgegangen war, auslöste, hat das spanische Volk sofort reagiert, um den Raub seiner großen Hoffnung auf sozialen Fortschritt und Demokratie zu verhindern. Eine Welle von Sympathie und der internationalen Solidarität ging um die Welt.
Freiwillige aus der ganzen Welt sind »vor dem Morgengrauen« aufgestanden, um ihren spanischen Brüdern und Schwestern zu helfen bei der Verteidigung ihrer sozialen Errungenschaften und um zu verhindern, dass dieser Konflikt das Vorspiel zu einem allgemeinen Brandherd in Europa wird, weil sich schon sehr bald Beweise für die militärische Unterstützung für Franco durch Hitler und Mussolini häuften.
Die internationalen Freiwilligen kämpften in den Internationalen Brigaden mit der republikanischen Armee, litten an der Seite des gemarterten spanischen Volkes und wurden nach drei Jahren des Widerstands wegen des militärischen Ungleichgewichts bei gleichzeitiger Abstinenz der westlichen Demokratien besiegt.
Nach der Niederlage der Republik 1939 gingen die spanischen Republikaner ins Exil, namentlich nach Frankreich, wo sie beschämender Weise in Lagern interniert wurden, gemeinsam mit den internationalen Freiwilligen aus Deutschland, Polen, der Tschechei und Italien…, die nicht in ihre Heimatländer zurückkehren konnten. Viele setzten ihren Kampf gegen den Faschismus in der Résistance und in den Armeen der Alliierten bis zum endgültigen Sieg 1945 fort.
In Frankreich wurde ihr Einsatz in Spanien als Veteranen-Kämpfer erst 1996 durch die Regierung anerkannt: im gleichen Jahr verlieh der Cortes (das spanische Parlament) den Überlebenden die spanische Staatsbürgerschaft.
Die ACER organisiert regelmäßig Gedenkreisen nach Spanien, aus Anlass der Erinnerung an große Schlachten, in denen sich die Internationalen Brigaden ausgezeichnet haben (Madrid, Lopera, Guadalajara, Jarama, Teruel, Brunete, Ebro…). Sie unterhält Beziehungen mit allen anderen Organisationen, die in Spanien oder in aller Welt die Erinnerung an die Internationalen Brigaden wachhalten. Außer der Organisation von Veranstaltungen, Konferenzen und Debatten sowie Ausstellungen für die große Öffentlichkeit arbeitet eine Forschungsgruppe in den Archiven, um eine Kartei, eine Datensammlung über die französischen und die nach Frankreich eingewanderten Freiwilligen zu erstellen.
Und, um die Forschung über den Spanischen Krieg und die internationale Solidarität zu begünstigen, hat sie einen Universitäts-Preis »Henri Rol-Tanguy« ausgelobt, der für Master-Studierende an einer französischen Universität bestimmt ist.
In diesem Jahr hat die ACER aus Anlass des 80. Jahrestags der Gründung der Internationalen Brigaden durch die spanische Republik in Zusammenarbeit mit offiziellen Stellen (dem Office National des Anciens Combattants – Nationalen Büro der Veteranen) eine Ausstellung erstellt: »Levés avant le jour – Les Brigades internationales de L‘Espagne à la Résistance« (Vor dem Morgengrauen – die Internationalen Brigaden von Spanien bis zur Resistance). Sie wurde am 21. Juni diesen Jahres im Hôtel National des Invalides in Paris eröffnet und wird in ganz Frankreich gezeigt werden; sie wird auch bei der Fête de l‘Humanité von 9. – 11. September 2016 zu sehen sein.
Diese Ausstellung stellt die Rolle der Internationalen Brigaden und die Verbindung zwischen den Freiwilligen in Spanien zur Verteidigung der republikanischen Ideale und Werte und der Fortsetzung ihres antifaschistischen Kampfes an allen Fronten des 2. Weltkriegs dar.
Der Höhepunkt des Gedenkens an den 80. Jahrestag der Gründung der Internationalen Brigaden wird die Einweihung eines monumentalen Denkmals am Gare d‘Austerlitz in Paris sein, das von dem Künstler Denis Monfleur zur Erinnerung an alle die Freiwilligen der Freiheit – Franzosen oder Internationale – geschaffen wurde. Von diesem Bahnhof fuhren viele ab, um den Faschismus in Spanien zu bekämpfen. Die Einweihung ist vorgesehen für den 22.10.2016 aus Anlass des internationalen Treffens.
Bei dieser Gelegenheit wird daran erinnert werden, wie wichtig das kollektive und individuelle Engagement für die menschlichen Werte in schwierigen Zeiten unserer gemeinsamen europäischen Geschichte, ob vergangen oder gegenwärtig, ist.
Übersetzung aus dem Französischen: Angelika Becker