Erfundene »Täter«

7. April 2017

Als die Polizei in der Silvesternacht am Kölner Hauptbahnhof Hunderte männliche Personen einkesselte und zur Personenkontrolle festhielt, wurde erklärt, es habe der Verdacht bestanden, dass es sich um »nordafrikanische Intensivtäter«, abgekürzt »Nafris«, handele. Zwei Wochen später musste die Polizeihörde eingestehen, dass von den 674 überprüften Personen nur bei 30 die Herkunft aus Marokko und Algerien festzustellen war. Die Mehrzahl waren Iraker, Syrer, Afghanen – und Deutsche. Ähnliches geschah in Frankfurt am Main: Hier berichtete »Bild« in großer Aufmachung über einen »Sex-Mob« in und vor einem Innenstadt-Lokal. Dabei seien ebenfalls Ausländer die Täter gewesen. Erst Wochen später kam ans Licht der Öffentlichkeit, von der Polizei bestätigt, dass die Story erlogen und erfunden war.