Jalloh-Tod ungeklärt
25. November 2017
Eingestellt hat die Staatsanwaltschaft Halle/Dessau die Ermittlungen zum Feuertod des Asylbewerbers Oury Jalloh, der am 7. Januar 2005 in einer Dessauer Polizeizelle verbrannt ist. Von der Verteidigung und von der Initiative zum Gedenken an Oury Jalloh veranlasste Gutachten hatten die polizeilich behauptete Selbstverbrennung des an Händen und Füßen gefesselten Festgenommenen ausgeschlossen. Dagegen erklärte die Staatsanwaltschaft, alle Gutachten seien »nicht eindeutig«; der konkrete Ausbruch des Brandes in der Zelle nicht mehr sicher feststellbar. Vor fünf Jahren wurde lediglich der Dienstgruppenleiter des Polizeireviers wegen fahrlässiger Tötung zu einer Geldstrafe verurteilt. Er hatte auf die Brandsignale nicht reagiert. Im Nachhinein wurde übrigens festgestellt, dass die Festnahme nicht rechtmäßig war.
Die Jallo-Initiative, die an der Forderung nach Aufklärung festhält, dringt nunmehr auf eine Untersuchung durch eine internationale Kommission.