Wie Kubitschek die Verlagswelt hereinlegte

geschrieben von Janka Kluge

29. November 2018

Kurz vor der Buchmesse hat der rechte Stratege Götz Kubitschek eine besondere Nachricht verbreiten lassen. Einem Journalisten der FAZ sagte er, dass er den Antaios Verlag an den Loci Verlag verkauft habe. Der habe alle Titel des rechten Verlags gekauft. Seine Frau, Ellen Kosietza, werde aber weiter als Lektorin für den neuen Verlag und die alten Autoren tätig sein. Er selbst wolle sich in Zukunft als Politikberater betätigen. Neben mehreren AfD-Parlamentariern sei er auch im Kontakt mit einigen Abgeordneten der CDU. Sie wollten mit ihm zusammen darüber nachdenken, wie man eine Koalition zwischen CDU und AfD vorbereiten könnte. Der Antaios Verlag war für die Buchmesse in diesem Jahr angemeldet. Nach den Auseinandersetzungen im letzten Jahr, als Antifaschistinnen lautstark gegen den Auftritt Kubitscheks demonstrierten, hatte der Verlag einen Platz am Rand der Halle 4 bekommen. Er war dort in Gesellschaft anderer rechter Verlage, aber abseits der großen Besucherströme. Der neugegründete Loci Verlag bekam dagegen einen repräsentativen Platz mitten im Messegeschehen. Sowohl Kubitschek, als auch Kosietza und Veigel genossen die Aufmerksamkeit der Medien.

Einen Tag nach der Buchmesse ließ Götz Kubitschek die Bombe platzen. Der Verlag sei nie verkauft worden und er werde ihn mit seiner Frau zusammen weiter betreuen.

Antifaschisten aus Süddeutschland haben herausgefunden, dass Thomas Veigel, der Verleger des Loci Verlags, seit vielen Jahren Mitglied rechter Gruppen ist. Auf der Internetseite »keinealternative« ist über ihn vermerkt, dass er »zeitweise Sprecher der AfD-Ortenau« war. Außerdem war er Vorstandsmitglied des neonazistischen »Hochschulring Tübinger Studenten« (HTS). Sein Geld verdient er als Zahnarzt. Nicht belegt ist, seit wann sich Veigel und Kubitschek kennen.