Wenn der Geheimdienst warnt
5. Dezember 2018
Die besonders wichtig erscheinende Information fand im ausklingenden Oktober bundesweit Eingang in nicht wenige Medien-Nachrichten. Öffentlich-rechtliche wie private. Es ging, wie derzeit nicht selten, wieder einmal um den Hambacher Forst, um die Auseinandersetzungen von Umweltschützern mit dem RWE-Konzern in Sachen Baumabholzung und Braunkohleabbau. Und um versuchte Hausbesetzungen, nachdem die Baumhäuser der Aktivisten von der Polizei mit nicht gerade sanften Mitteln sämtlich abgeräumt worden waren, dem Wald aber vorerst eine Gnadenfrist gewährt wurde.
Nein, hier in dieser antifa-Ausgabe wollen wir uns nicht detaillierter mit all den diskussionswürdigen Fragen befassen, die mit den Braunkohle-Kontroversen und den Argumenten dazu sicherlich auch verbunden sind – den ökologischen und klimapolitischen ebenso wie jenen, in denen es um die Sicherung von Arbeitsplätzen und Existenzen in den betroffenen Regionen geht. Dafür gibt es Foren, die für solche Themenfelder nun wirklich zuständiger sind.
Kritisch mitreden kann unsereins allerdings schon ein bisschen, wenn es um den einen oder anderen Einsatz staatlicher »Ordnungskräfte« in solch politisch-weltanschaulichen Auseinandersetzungen geht. Aber auch dazu gab es in letzter Zeit schon manche kompetente Wortmeldung.
Darum zurück zu jener eingangs erwähnten Medieninformation. Der Verfassungsschutz, hieß es darin sinngemäß, habe soeben mitgeteilt, dass sich unter den Aktivisten, die sich jetzt zu neuen Aktionen auf den Weg Richtung Hambacher Forst gemacht hätten auch Leute aus linken Umfeldern befänden, die von eben diesem Geheimdienst beobachtet würden.
Wow! Das musste nun doch wirklich mitgeteilt und verbreitet werden. Endlich mal wieder ein »Weiter so!« nach dem ganzen Maaßen-Debakel. Traditionsbewusst: Eine »linke Gefahr« nach wie vor fest im Auge und nach rechts hin so geblieben wie jahrzehntelang erprobt. Wer mag da noch finden, diese Institution sei überflüssig?