Erinnern an Krieg und Befreiung

geschrieben von Gerhard Hoffmann

2. Juni 2019

10. Treffen der Nachkommen in der Gedenkstätte KZ Buchenwald

Anlässlich des 74. Jahrestages der Selbstbefreiung der Häftlinge des Konzentrationslagers Buchenwald fand am Sonntag, dem 14. April 2019, im Kinosaal der Gedenkstätte das 10. Treffen der Nachkommen statt, zu dem die Lagerarbeitsgemeinschaft Buchenwald-Dora eingeladen hatte. Nach der Einstimmung durch eine DVD . die mit historischen Fakten und eindrucksvollen Bildern beeindruckte, begrüßte Günter Pappenheim, Vorsitzender der Lagerarbeitsgemeinschaft Buchenwald-Dora und Erster Vizepräsident des Internationalen Komitees, die Anwesenden.

Zum Befreiungstag in Buchenwald erschien außerdem die viel beachtete Dokumentation »Die Frauen des KZ Buchenwald« in zweiter, erweiterter Auflage, herausgegeben von der Lagerarbeitsgemeinschaft Buchenwald-Dora. Die Broschüre ist über die Lagerarbeitsgemeinschaft Buchenwald-Dora für eine Spende (5,- € zzgl. Versandgebühren) zu beziehen.

Zum Befreiungstag in Buchenwald erschien außerdem die viel beachtete Dokumentation »Die Frauen des KZ Buchenwald« in zweiter, erweiterter Auflage, herausgegeben von der Lagerarbeitsgemeinschaft Buchenwald-Dora. Die Broschüre ist über die Lagerarbeitsgemeinschaft Buchenwald-Dora für eine Spende (5,- € zzgl. Versandgebühren) zu beziehen.

Ehemalige Häftlinge aus Polen, Russland und der Ukraine, der Präsident des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora und Kommandos, Dominique Durand, die Generalsekretärin des Internationalen Komitees, Agnès Triebel, Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens sowie mehr als 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahmen die Einladung zu diesem Treffen an, das unter dem Thema »Das KZ Buchenwald nach dem Beginn des Krieges am 1. September 1939« stand. Der Historiker Professor Dr. Manfred Weißbecker, Jena, hielt den Vortrag »Wegbereitung zu Hitlerfaschismus und Krieg – nur eine ferne Vergangenheit?«, der mit Spannung und großem Interesse aufgenommen wurde.

Von den Teilnehmenden, unter ihnen Gruppen junger Gewerkschafter und Mitglieder der VVN-BdA aus dem Ruhrgebiet, Schüler aus Dresden, Antifaschisten aus Berlin und Siegen, wurde folgende Erklärung mit großer Zustimmung verabschiedet:

»Mit dem Beginn des Krieges am 1. September 1939 begann eine lange vorbereitete neue Phase der Entwicklung des Hitlerfaschismus. Der entfachte Weltenbrand beförderte Kriegs- und Menschheitsverbrechen in bisher nicht gekannter Grausamkeit.

Im Konzentrationslager Buchenwald wurden Juden und Polen Opfer erster Massenmordaktionen der SS. In der für Polen eingerichteten Sonderzone am Appellplatz starben Hunderte.

›Herrenmenschen‹ maßten sich an, über ›wertes und unwertes‹ Leben zu entscheiden.

An diese Verbrechen zu erinnern und sie als solche zu benennen, bestimmte den Inhalt des 10. Treffens der Nachkommen, zu dem die Lagerarbeitsgemeinschaft Buchenwald-Dora zum 14. April 2019 in den Kinosaal der Gedenkstätte Buchenwald eingeladen hat.

Dass 74 Jahre nach Ende des Naziterrors in Deutschland und in europäischen Staaten faschistisches Gedankengut wieder hoffähig ist, dass in Parlamenten aller Ebenen Neofaschisten ihre Ideologie verkünden, dass Nationalismus, Fremdenhass, Antisemitismus, Antiziganismus, Gewalt gegen das Andere nahezu ungehindert verbreitet werden können, war nicht zu erwarten und verlangt gesamtgesellschaftliche Ächtung. Dass Kräften, die sich dieser Aufgabe stellen, in Deutschland durch Finanzbehörden ein Wirksamwerden unmöglich gemacht werden soll, verurteilen wir als ungeheuerlichen Vorgang, der unverzüglich durch politische Verantwortungsträger zu beenden ist.

Getreu dem Vermächtnis des antifaschistischen Widerstands bleibt für uns das Ringen um eine Welt des Friedens und der Freiheit, der Völkerverständigung und der Solidarität gegen Krieg und Vernichtung ebenso verbindlich wie der Kampf gegen die Wiederbelebung all dessen, was zu Krieg und Verheerung führte.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 10. Treffens der Nachkommen Buchenwald, 14. April 2019«