Halle wehrt sich

geschrieben von Manfred Humprecht

5. September 2013

Nov.-Dez. 2009

Seit drei Jahren besteht in Halle der Lokale Aktionsplan »Hallianz für Vielfalt«. Im Zusammenwirken mit Verbänden, Vereinen und Initiativen werden unter Federführung der Stadt Jugendliche gezielt über Rechtsextremismus aufgeklärt. Dazu gehören z.B. Projekte wie der »Roma-Transport«, der auf die Vernichtung der Sinti und Roma im Nationalsozialismus aufmerksam macht oder die Aktion »Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage«. Ein spezielles Projekt »Auf der Suche nach der eigenen Insel« wendet sich an Jugendliche, die ihre politische Orientierung noch suchen. Sie wurden unter anderem zu einer Fahrt ins ehemalige Konzentrationslager Dachau eingeladen.

Mit der Enthüllung einer Stele des Künstlers Bernd Göpel gedachte die Nationale Akademie der Wissenschaften im Hof der Akademie im Oktober ihrer neun in Konzentrationslagern von den Nazis ermordeten Mitglieder der Leopoldina. Damit verfügt die Stadt nun über ein weiteres Ehrenmal für die Opfer des Faschismus. Zu einem Plakatwettbewerb haben in Halle verschiedene Initiativen und Organisationen gegen Rechts aufgerufen. Ziel des kreativen Gestaltungswettbewerbs ist es, ein deutliches Zeichen gegen Neonazis und Rechtsextremismus zu setzen. Die Plakate werden in Geschäften der Innenstadt und im Internet ausgestellt. Auch mit dieser Aktion soll ein Protestzeichen gegen den geplanten Aufmarsch der Neonazis im November in Halle gesetzt werden.

Gemeinsam mit der »Initiative für Zivilcourage« in der Stadt, in der die VVN-BdA seit ihrer Gründung aktiv mitwirkt, hat sich ein breites Bündnis von städtischen und gesellschaftlichen Organisationen gebildet mit dem Ziel, diesen Aufmarsch entschlossen und phantasievoll zu verhindern. Dazu gehören Infostände an zentralen Stellen der Stadt, Demonstrationsrouten zu einer gemeinsamen Kundgebung, Trommler, tanzende Großpuppen, Transparente und vieles mehr. Ein Aufruf mit dem Namen aller beteiligten Persönlichkeiten und Organisationen zum gemeinsamen Protest gegen den Naziaufmarsch wird gegenwärtig verbreitet.