»Neofaschismus in Deutschland«

geschrieben von Axel Holz

5. September 2013

Ausstellung der VVN-BdA

April-Mai 2012

neofa-Ausstellung

Neofaschismus in Deutschland

www.neofa-ausstellung.vvn-bda.de

»Nur Aufklärung verhindert Wiederholung«, »Angebot trifft ins Schwarze«, »Nützliche Informationen gesammelt«, »Neofaschismus-Schau ist dringend notwendig«. So und ähnlich lauten die Überschriften von Artikeln und Leserbriefen in der örtlichen Presse, wenn dort die Neofaschismus-Ausstellung der VVN-BdA gezeigt wurde. Hundertfach war das bisher in allen Teilen des Landes der Fall.

Die Ausstellung »Neofaschismus in Deutschland« kann ausgeliehen werden. Sie wurde bereits in zahlreichen Bürgerhäusern, Rathäusern, Gewerkschaftshäusern, Kirchengemeinden, Jugendzentren, Kulturzentren, Schulen, Universitäten, Parlamenten und anderen öffentlichen Räumen gezeigt. Die 26 vierfarbigen Tafeln im DIN-A1-Format sind auf unempfindlicher PVC-Folie gedruckt, mit Aluminiumschienen und Haken versehen und können problemlos gehängt werden.

Es kann auch eine Fassung in DIN-A2 ausgeliehen werden. Für weitere Informationen, Werbematerial und Terminabsprachen wenden Sie sich an: Bundesgeschäftsstelle der VVN-BdA

Franz-Mehring-Platz 1

10243 Berlin

Tel.030-29784174

www.vvn-bda.de

In Deutschland werden Menschen beschimpft, bedroht und zu Tode getreten, weil sie eine andere Hautfarbe, Religion oder Kultur besitzen, oder als Andersdenkende gehasst werden. Nach unterschiedlicher Zählung hat die neofaschistische Gewalt seit 1990 zwischen 100 und 180 Todesopfer gefordert. Bis zu 20.000 rassistisch motivierte Straftaten werden jährlich registriert, darunter ca. 800 Gewalttaten. Unsere Ausstellung »Neofaschismus in Deutschland« trägt dazu bei, die Aufmerksamkeit zu schärfen, geistige Zusammenhänge aufzudecken und Handlungsmöglichkeiten gegen menschenverachtende Haltungen aufzuzeigen. Sie lädt ein zum Gespräch, insbesondere zu thematischen Runden mit Schülerinnen und Schülern. Am 8. Mai 2010, dem Tag der Befreiung vom Faschismus, wurde die Ausstellung der VVN-BdA in novellierter Form gemeinsam mit ver.di Nord erstmals gezeigt. Die Ausstellung hat großes Interesse gefunden und viele Diskussionen erzeugt. Nach der Wehrmachtausstellung ist sie die meist gezeigte Ausstellung zur kritischen Auseinandersetzung mit dem NS-Erbe. Die Zustimmung zur und das Interesse an der Ausstellung dokumentieren unzählige Zeitungsberichte. Diese Berichte zeigen aber auch den erbitterten Kampf ewig Gestriger gegen die Ausstellung, bis hin zur Verunglimpfung und erfolglosen gerichtlichen Verfolgung der Ausstellungsinhalte. Die Diskussion zeigt außerdem, wie sich die Akteure durch demokratische Auseinandersetzung selbst verändern. In Grevesmühlen war sie Bestandteil einer »Fachtagung gegen Rechtsextremisms« im Landratsamt. Gegen Widerstände aus der CDU-Fraktion wurde die komplette Präsentation aller Tafeln mit Hilfe der Landrätin durchgesetzt. Die kritisierten Tafeln wurden zur Ausstellungeröffnung falsch herum aufgehängt, um den Gästen die Peinlichkeit dieses Versuchs einer Zensur deutlich zu machen. Die Kritik aus dem CDU-Lager ähnelte verdächtig der bekannten NPD-Argumentation. Tatsächlich wurde der gegen die Ausstellung hetzende Kreistagsabgeordnete einige Monate nach dieser Auseinandersetzung aus der CDU-Fraktion ausgeschlossen, die sich zugleich für eine finanzielle Beteiligung an Stolpersteinverlegungen entschied. Lebendige Demokratie – die hat unsere Ausstellung spürbar befördert.