Solidarität mit Roma in Ungarn

geschrieben von Gemeinsamer Aufruf Engagierter aus Ungarn und Deutschland

5. September 2013

Jan.-Feb. 2013

Kontoverbindungen:

Roter Baum e.V. Leipzig, Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 86020500, Konto: 3474500, (IBAN DE49850205000003474500 BIC BFSWDE33DRE) – mit Spendenquittung

Der Spendenaufruf findet sich unter:

http://not-illegal.vereine-leipzig.org/index.php/buergerinitiative-leipzig-korrektiv.html

Kontakt: Juliane Nagel, Stephan Bosch, Richard Gauch,

leipzigkorrektiv@gmail.com

Gemeinsam mit dem ungarischen Schriftsteller György Dalos, Träger des Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2010, und der ungarischen Kulturwissenschaftlerin Magdalena Marsovszky ruft die BürgerInneninitiative Leipzig Korrektiv zu Spenden für die Unterstützung von Roma in Ungarn auf.

Roma leben in Ungarn in einem aussichtslosen Teufelskreis aus Armut, Segregation, Diskriminierung und Rassismus. Die nationalkonservative Regierung unter der Fidesz bemüht sich weder ernsthaft die strukturelle Benachteiligung der größten Minderheit in Europa abzubauen, noch gewährt sie Schutz vor gewaltsamen Übergriffen der erstarkenden Faschisten. Erst vor kurzem veränderte die Fidesz-Regierung das Wahlrecht, um bei den Neuwahlen 2014 ihre Macht zu stärken. Mit der geplanten Wählerregistrierung könnten vor allem Arme, und das sind in Ungarn in erster Linie Roma, von den Wahlen ausgeschlossen werden.

Exemplarisch für die brutale Gewalt gegen Roma stehen die Ereignisse von Gyöngyöspata. Aus dieser kleine Gemeinde in Nordungarn mussten 2011 etwa 300 Roma-Frauen und Kinder evakuiert werden, weil die von faschistischen Gruppierungen ausgehende Bedrohung unter Duldung der Regierung außer Kontrolle geriet. Zivilgesellschaftliche UnterstützerInnen der Roma haben es aufgrund der hasserfüllten Stimmung schwer. Sie werden an den Pranger gestellt und einzuschüchtern versucht.

Vor dem Hintergrund dieser Situation haben sich Engagierte aus Ungarn und Deutschland zusammengetan und werben für die Unterstützung durch Spenden. Der Verein »Bürgerrechtsbewegung für die Republik« in Ungarn, dem das Geld zukommen wird, hilft in erster Linie bedrohten Roma. Zu den UnterzeichnerInnen des Spendenaufrufes gehören der ungarische Schriftsteller György Dalos und die ungarisch-deutsche Kulturwissenschaftlerin Magdalena Marsovszky. Beide betrachten und kommentieren die aktuellen politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in Ungarn kritisch. Zuletzt hatte György Dalos in seiner Rede zur Demokratie in der Leipziger Nikolaikirche im Rahmen des diesjährigen Lichtfestes klare Worte gefunden.

Auch die BürgerInneninitiative Leipzig Korrektiv, die den Auftritt des ungarischen Staatsministers Zoltán Balog beim Lichtfest stark kritisierte und seine Ausladung forderte, gehört zu den InitiatorInnen des Spendenaufrufes und bittet um Unterstützung: »Wir dürfen nicht zulassen, dass Menschen systematisch diskriminiert und ausgegrenzt werden, ob durch staatliches Handeln oder unmittelbare Gewalt. Jeder humanistisch denkende Mensch ist aufgefordert Aufmerksamkeit auf die Besorgnis erregenden Entwicklungen in Ungarn zu richten. Helfen Sie, damit andere helfen können!«