Zur Webveranstaltung »NS-Vergleiche. Die deutsche Debatte um den Ukrainekrieg«
»Vergleichen und gleichsetzen sind zwei grundverschiedene Dinge. Wir vergleichen immer, und so lernen wir. Nur so können wir Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausfinden«. Dieses Statement des Historikers Christoph Dieckmann kann wohl als Klammer der VVN-BdA-Onlineveranstaltung am 27. März unter dem Titel »NS-Vergleiche. Die deutsche Debatte um den Ukrainekrieg« gelten. Günter Morsch, ebenfalls Historiker, wies darauf hin, dass Vergleiche häufig herangezogen werden, um etwas gleichzusetzen, zum Beispiel bei der Vermischung von NS-Herrschaft und Stalinismus. Die Journalistin Charlotte Wiedemann erinnerte an die Vorwürfe der Relativierung durch den antikolonialen Diskurs. So wurde in den USA bezüglich der Verbrechen gegenüber Indigenen mitunter vom »amerikanischen Holocaust« gesprochen. Im Gedenkdiskurs soll es laut Wiedemann nicht darum gehen, jemandem »etwas wegzunehmen«, sondern im konkreten Fall um mehr Verantwortung für Kolonialverbrechen.