Eine Rotbuche für Kurt Julius Goldstein

geschrieben von Gerhard Hoffmann

5. September 2013

Jan.-Feb. 2013

Im Kurt-Julius-Goldstein-Park des Berliner Bezirks Hellersdorf steht seit dem 3. November 2012 eine stattliche junge Rotbuche. Gewidmet ist sie dem jüdischen Kommunisten, Interbrigadisten, dem Überlebenden der faschistischen Konzentrationslager Auschwitz und Buchenwald, dem beharrlichen Kämpfer für Frieden und Völkerverständigung Kurt Julius Goldstein. Auf Anregung der Lagerarbeitsgemeinschaft Buchenwald-Dora e. V. (LAG) kam es nach entgegenkommender Zusammenarbeit und finanzieller Beteiligung des Bezirksamtes zu dieser Baumpflanzung mit symbolischen Wert. Die LAG Buchenwald-Dora nahm den 98. Geburtstag Goldsteins zum Anlass, den Baum der Öffentlichkeit zu übergeben. In Anwesenheit von Günter Pappenheim, ehemaliger Buchenwaldhäftling und heute Vorsitzender der LAG, konnte Peter Hochmuth von der LAG zahlreiche Genossen, Freunde und Kampfgefährten Kurt Julius Goldsteins begrüßen. Sein Sohn André dankte im Namen der Familienangehörigen für diese Ehrung seines Vaters und zitierte aus dem Erlebnisbericht Goldsteins über seine Ankunft im KZ Buchenwald. Bezirksstadträtin Dagmar Pohle brachte in ihrer Ansprache zum Ausdruck, dass der Baum erinnern möge, die Erinnerung jedoch im Sinne Goldsteins produktiv werden müsse für die Lösung vielfältiger aktueller Probleme. Das beständige Wirken Goldsteins im Sinne des Vermächtnisses der Interbrigadisten hob Harald Wittstock vom Verein der Freunde und Kämpfer der Spanischen Republik hervor. Mit der Redewendung Goldsteins: »Hört mal zu«, erinnerte Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau an den unbeugsamen Antifaschisten, der den Lebenden die Pflicht auferlegte, Neofaschismus mit allem Nachdruck zu bekämpfen.