Sinti und Roma im KZ

geschrieben von Klaus-Peter Schuckies, Gardelegen

5. September 2013

Eine sehenswerte Ausstellung in Nordhausen

Sept.-Okt. 2012

Im Rahmen der Veranstaltungen zum 67. Jahrestag der Befreiung des KZ Mittelbau-Dora wird vom 16. April bis zum 28. Oktober 2012 eine neue Ausstellung »Von Auschwitz in den Harz. Sinti und Roma im KZ Mittelbau-Dora« gezeigt.

Entgegen den Zerrbildern der NS-Propaganda waren Sinti und Roma vor der »Machtergreifung« der Nazis größtenteils in das gesellschaftliche Leben integriert. Viele hatten u.a. im Ersten Weltkrieg in der Armee gedient und Auszeichnungen erhalten.

Schon mit Beginn der NS-Herrschaft wurde diese Normalität des Zusammenlebens systematisch zerstört. Sinti und Roma wurden schrittweise entrechtet, ihrer Lebensgrundlage beraubt und schließlich in die Vernichtungslager deportiert. Die letzten Familien im Zuge des Auschwitzerlasses vom 16. Dezember 1942. Die mit der »Rasse« begründete »Endlösung« unterschied sich in radikaler Weise von allen vorangegangenen Formen der Verfolgung und kann keinesfalls in der bloßen Kontinuität staatlicher »Zigeunerpolitik« betrachtet werden. Ziel der vom NS-Staat organisierten Mordpolitik war die vollständige Vernichtung dieser Minderheit vom Säugling bis zum Greis.

Mit dieser Präsentation zur Geschichte der Sinti und Roma im KZ Mittelbau-Dora nimmt sich die Gedenkstätte eines von der deutschen Gesellschaft lange vernachlässigten Themas an. Ich empfehle allen Lesern der antifa, die Ausstellung noch zu besuchen.