Ist wo was locker?

geschrieben von Ernst Antoni

15. August 2017

Bundeswehr wirbt Reparateure für »defekten Weltfrieden«

Seit längerer Zeit schon werden (nicht allein) jungen Bundesbürgerinnen und -bürgern großformatig auf Plakaten und in Medienanzeigen vor olivem Hintergrund zackige Werbebotschaften für die Bundeswehr als Arbeitgeber entgegengeknallt. Die neueste, die in den vergangenen Wochen unübersehbar war, lautete: »Weltfrieden defekt. Techniker gesucht. Mach, was wirklich zählt.«

Um klar zu machen, wie ihrer Meinung nach dem »Defekt« beizukommen wäre, bieten die Militär-PRler potentiell Interessierten eine Vertiefung an: In einem Kasten steht der Hinweis »Technik Karriere«, verbunden mit dem »Eisernen Kreuz«, dem wahrlich traditionsreichen Bundeswehr-Logo. Jenes wiederum wird, wie bei Wikipedia nachzulesen ist, »als militärisches Erkennungszeichen der Bundeswehr geführt (…), insbesondere an Luft- und gepanzerten Rad- und Kettenfahrzeugen«. Und schon erschließt sich der Link, der von den Zielpersonen der Kampagne nun angeklickt werden soll: »bundeswehr.karriere.de«. Wer der Klick-Einladung folgt, landet nämlich bei den spaßig gemeinten olivgrünen Angeboten: »Du kannst an Käfern schrauben. Oder an Tiger, Leopard und Puma.«

Nun ja, der Käfer ist als Bundeswehr-Fahrzeug eigentlich nie besonders aufgefallen. Aber er hat sich halt fürs Tierwelt-Witzchen angeboten, damit der Helikopter Tiger, der Panzer Leopard und der Schützenpanzer Puma ins positive Licht gerückt werden.

»Mit Dir«, erfahren die Adressaten dann noch, »funktioniert Freiheit und Sicherheit«. Weil dann die Kriegsmaschinen schön rund laufen? Da war doch irgendwann mal was mit »Räder müssen rollen…« Das ist nun aber wirklich ein unzulässiger Vergleich. Belassen wir es deshalb bei der Vermutung, dass in den zuständigen Militär- und Ministeriumsgremien, die für diese Werbekampagne zuständig sind, eventuell einige Schrauben locker sind.