Mit bundesweiter Perspektive

18. Oktober 2018

Ein Gespräch mit Irmgard Wurdack von »Aufstehen gegen Rassismus«

antifa: Wir stehen jetzt kurz vor der Aktivenkonferenz von AgR in Frankfurt/Main. Kannst du noch ruhig schlafen?

Irmgard Wurdack: (lacht) Aber sicher! Ich muss das ja nicht alleine machen. In Hessen haben wir eine große Vorbereitungsgruppe und in Berlin gibt es auch einige, die mitarbeiten. Und die ganzen Workshops werden durch eine bundesweite Gruppe vorbereitet.

antifa: Was versprichst du dir von dem Treffen?

Irmgard Wurdack: Es werden sich sehr viele Leute treffen und es wird viele inspirierende Gespräche geben. Mich interessiert besonders der Workshop-Block, der sich mit praktischen Fragen beschäftigt. Da geht es z.B. um die Weiterentwicklung des Stammtischkämpfer*innen-Konzeptes. Es kommt ja bereits jetzt gut in den Gewerkschaften an. Uns wird oft signalisiert wie notwendig das ist. Besonders gespannt bin ich auf den Workshop, der sich mit der Vorbereitung der Europawahl und den Landtagswahlen im nächsten Jahr beschäftigt. Die Erfahrungen, die wir gerade machen, werden wichtig werden.

antifa: Was macht denn AgR bei den diesjährigen Landtagswahlen in Hessen und Bayern?

Irmgard Wurdack ist seit 1. Juli Geschäftsführerin der Kampagne »Aufstehen gegen Rassismus«. Die Kampagne hat ihren Sitz im Bundesbüro der VVN-BdA. Erreichbar ist sie unter info@aufstehen-gegen-rassismus.de, Tel: 01748-673870  Christian Schneider, seit 1. April neuer Koordinator der Stammtischkämpfer*innen-Initiative, ist erreichbar unter stammtisch@aufstehen-gegen-rassismus.de

Irmgard Wurdack ist seit 1. Juli Geschäftsführerin der Kampagne »Aufstehen gegen Rassismus«. Die Kampagne hat ihren Sitz im Bundesbüro der VVN-BdA. Erreichbar ist sie unter info@aufstehen-gegen-rassismus.de, Tel: 01748-673870
Christian Schneider, seit 1. April neuer Koordinator der Stammtischkämpfer*innen-Initiative, ist erreichbar unter stammtisch@aufstehen-gegen-rassismus.de

Irmgard Wurdack: In Hessen ist AgR Teil des Bündnisses »Keine AfD in den hessischen Landtag«. Das ist noch breiter aufgestellt als wir. Wir bringen dort unsere Aktiven ein, praktische Erfahrung, viel Material und unsere Bildsprache. Außerdem bieten wir eine bundesweite Perspektive an, die über den Oktober hinaus Bestand haben wird. So oder so wird man sich dort mit der AfD weiter auseinandersetzen müssen. In Bayern bereiten wir mit österreichischen Partnern von der »Plattform für eine menschliche Asylpolitik« für den 15. September eine grenzüberschreitende Aktion in Passau vor. Wir wollen ein Zeichen setzen gegen die AfD, aber auch gegen die Steigbügelpolitik der Seehofers und Söders.

antifa: Mal allgemein gesprochen: Was hat AgR was andere nicht haben?

Irmgard Wurdack: AgR ist das einzige bundesweite und parteiübergreifende praktisch tätige Bündnis gegen die AfD.

antifa: Was könnte besser laufen?

Irmgard Wurdack: Wir könnten gerne noch mehr Spenden bekommen! Und mehr Unterstützung durch Organisationen, auch durch die großen wie die z.B. Gewerkschaften. Qualitativ bräuchten wir vielfältigeres Material, das stärker auf Einzelthemen eingeht. Auch sollten wir stärker daran arbeiten Betroffene zu unterstützen und zu vernetzen. Die AfD arbeitet ja intensiv an der Einschüchterung und Diffamierung von z.B. Lehrern und Erziehern, aber auch von Nachbarschaftshäusern und Vereinen. Da muss noch viel stärker gegengehalten werden.

antifa: Du arbeitest im Büro der VVN-BdA. Was sind denn deine Erfahrungen mit unserem Verband bisher?

Irmgard Wurdack: Hier gefällt es mir sehr gut. Es gibt ja was Gutes zu essen! (lacht) Im Ernst: Ich kenne die VVN-BdA aus der Bündnisarbeit aus Berlin-Neukölln, viele Bekannte sind dort Mitglied. Ich habe auch selber über die Jahre mit der Ausstellung gegen die AfD und davor »Neofaschismus in Deutschland« gearbeitet.

antifa: Was sind deine beruflichen und politischen Stichpunkte für 2019? Im Guten wie im Schlechten?

Irmgard Wurdack: Zu beidem fällt mir vor allem Sachsen ein. Die dortigen Landtagswahlen werden sehr schwierig werden. Andererseits ist unsere AgR-Gruppe in Chemnitz besonders aktiv und erfolgreich. Die engagieren sich für die am meisten Angegriffenen, arbeiten mit den Moscheegemeinden zusammen und organisieren größere Demos.

Das Gespräch führte Thomas Willms