Potsdamer Abkommen: Vision für antifaschistisch-demokratische Gesellschaft
Die Potsdamer Konferenz ist seit längerer Zeit einer der Angriffspunkte geschichtsrevisionistischer Umschreibung des Jahres 1945. Ohne Zweifel war diese alliierte Konferenz zur Neuordnung Deutschlands und Europas nach der Befreiung vom Faschismus vom 17. Juli bis 2. August 1945 im Cecilienhof von Potsdam von grundlegender Bedeutung. Auf ihr trafen sich die Staatschefs der drei Siegermächte Großbritannien (Churchill, später Attlee), Sowjetunion (Stalin) und USA (Truman), um Festlegungen für das Nachkriegseuropa zu treffen. Wichtige Punkte waren bereits auf der Konferenz von Jalta im Februar 1945 festgelegt worden, zum Beispiel der Umgang mit Deutschland und Österreich nach dem Sieg, die Notwendigkeit der Reparationszahlungen sowie Instrumente und Grundlagen einer friedlichen Nachkriegsordnung. Nach dem militärischen Sieg in Europa und dem erkennbaren Ende des Krieges im pazifischen Raum sollten nun Regeln für den politischen Neubeginn insgesamt definiert werden.
Im Potsdamer Abkommen wurden politische und geopolitische Festlegungen getroffen, die eine friedliche europäische Nachkriegsordnung ermöglichen sollten. Die Grenzen wurden neu geordnet, wobei durch Umsiedlungen vermieden werden sollte, dass große nationale Minderheiten in den neugeschaffenen Staaten verblieben. Dass dies vor dem Hintergrund der Erfahrungen mit dem deutschen Faschismus in erster Linie zu Lasten der deutschstämmigen Bevölkerung ging, kann nicht überraschen. Bezogen auf Polen wurden dessen Westgrenze (Oder-Neiße-Linie) und der polnische Anteil Ostpreußens endgültig fixiert, wobei zu diesem Thema auch eine polnische Delegation gehörte wurde. Eine zentrale Frage war die Überführung der deutschen Bevölkerungsteile aus Polen, Ungarn und der Tschechoslowakei. Dabei ging es nicht um das ob, sondern nur in welcher Geschwindigkeit und wohin die Umsiedlung erfolgen solle. Bei aller Härte im Einzelfall gelang es auf diese Weise, Minderheitenkonflikte in Mitteleuropa weitgehend zu vermeiden. Friedliche Perspektive weiterlesen »

























