12. März 2025
Elf Jahre auf der Suche nach Zeitzeugen: 121 Überlebende des Faschismus in Stefan Hankes Fotoband
Zehn Jahre lang nahm Stefan Hanke Kontakt zu KZ-Überlebenden auf. Er wollte ihre Geschichte hören und mit einem persönlichen Porträt weitergeben. Hankes Projekt war ein Wettlauf gegen die Zeit. Die Überlebenden aus sieben Ländern waren mittlerweile zwischen 70 und 105 Jahre alt. Sie waren jüdischer Herkunft, Sinti und Roma, Zeugen Jehovas, Kriegsgefangene, ehemalige politische Häftlinge oder als »Asoziale« verfolgte Häftlinge. Das Interview mit einem homosexuellen Opfer kam nicht mehr zustande, weil der betreffende KZ-Überlebende zum Fototermin bereits verstorben war. Mittlerweile sind zahlreiche Interviewpartner von Stefan Hanke nicht mehr am Leben. Der Autor hat ihnen einen Denkmal gesetzt – und damit stellvertretend allen NS-Opfern.
Stefan Hanke wollte seine Interviewpartner mit Empathie und Neugier ihre Lebensgeschichte erzählen lassen. Er hatte dafür akribisch Fachliteratur über die Konzentrationslager gewälzt und sich gut vorbereitet, bei Aufnahmen in den Gedenkstätten umfassende Informationen über die Örtlichkeiten eingeholt und versucht, deren Bezug zu den Überlebenden herzustellen. Er wollte keinen Opferschablonen für sein Vorhaben folgen, sondern die KZ-Überlebenden selbst unbefangen erleben und aus dieser Situation heraus fotografieren. Den Überlebenden sollte eine Atmosphäre geboten werden, ihre Geschichte zu erzählen und nicht zu erklären. KZ überlebt weiterlesen »