»Im Geiste der Manns«
5. September 2013
Juli-Aug. 2011
Conrad Taler »Verstaubte Kulisse Heimat: Über die Kausalität von Krieg und Vertreibung« 234 Seiten, Papyrossa, 14,90 Euro
»Die Vertreibung im deutschen Erinnern. Legenden, Mythos, Geschichte«, verfasst von Eva Hahn und Hans Henning Hahn, erschienen im Verlag Ferdinand Schöningh, gilt als Standardwerk der kritischen Darstellung der Erinnerungspolitik und -kultur der Vertriebenenverbände.
In einem längeren Kapitel dieses umfangreichen Werkes wird Conrad Taler als einer der gründlichsten Kritiker der Politik der Vertriebenenverbände und damit auch eines Teils der deutschen Nachkriegsgeschichte gewürdigt.
Conrad Taler ist der Schriftstellername des in Bremen lebenden Journalisten Kurt Nelhiebel, der als Sohn eines Antifaschisten selbst aus dem Sudetenland stammt. Als Conrad Taler hat er mehrere Schriften und Bücher verfasst. Auch für die »antifa« hat er mehrfach Beiträge verfasst.
Das Hahnsche Werk würdigt auf über zwanzig Seiten Kurt Nelhiebel unter anderem mit folgenden Worten: »Als Autor hat sich Kurt Nelhiebel literarisch und publizistisch jahrzehntelang wie kaum ein anderer Vertriebener mit seinen Erinnerungen auseinandergesetzt, und die Vergangenheitsbewältigung ist das prägende Element seines beachtlichen Werkes.« »Nelhiebels Texte weisen alle Züge des geistigen Erbes der deutschen Antifaschisten im Sinne von Erika und Klaus Mann und all jener auf, die sich einig sind in ihrer unbedingten leidenschaftlichen Ablehnung des Naziungeistes.«
»Kurt Nelhiebel hält das Erinnern für wichtig und lässt uns deshalb auch nicht vergessen, dass nicht nur der zweite Weltkrieg, sondern auch die Nachkriegszeit als Objekt der um Vergangenheitsbewältigung bemühten Diskussionen begriffen werden muss.«
»Dafür gebührt ihm und allen denjenigen unser Dank, die ihre persönlichen Erfahrungen in subjektives individuelles Erinnern umsetzen und somit den Nachgeborenen ihr ganz spezielles historisches Wissen zu vermitteln vermögen.«
Am 29.Juni beging Kurt Nelhiebel seinen 84. Geburtstag. Wir freuen uns, dass er nach wie vor zu unseren Autoren gehört.
