Bürgerrechtsorganisationen fordern die Abschaffung des VS-Geheimdienstes
Das Landeskriminalamt Hamburg wollte Ende der 90er Jahre das Verbot des Neonazi-Netzwerks »Aktionsbüro Nord« erreichen. Der Verfassungsschutz verhinderte das, um seine »Quellen zu schützen«. Diese Verbotsverhinderung wurde jetzt publik, als ein ehemaliger Staatsschützer des LKA Hamburg das Ganze ausplauderte. Auch hier führte, wie schon so oft, die V-Leute-Praxis zum Schutz …
Monatsarchiv November, 2013
»Überflüssig und schädlich«
21. November 2013
Nazis hatten Vorrang
21. November 2013
Ein persönlicher Blick auf die Geschichte der alten Bundesrepublik. Von Ulrich Sander
Am 1. April 1947 kam ich zur Schule. Es war die Schule am Bullenhuser Damm in Hamburg. Es wurde gemunkelt, hier im Keller hätten die Nazis kurz vor Kriegsende 20 jüdische Kinder ermordet. Die Lehrer stritten es ab, meine Eltern, aktive Antifaschisten, bestätigten es, …
»Statistik über NS-Prozesse«
21. November 2013
Die Geschichte einer Hintergrund-Publikation der VVN
Es wirkt zunächst wie eine persönliche Notiz. Ein weißes Blatt Papier beschrieben mit einem blauen Stift; die Überschrift: »Statistik über NS-Prozesse 1965«. Ein paar Blätter, auf denen handschriftlich Orte, Namen, Daten und Ergänzungen notiert wurden, befinden sich, geklammert und chronologisch geordnet, hinter dem weißen Deckblatt.
Ein Schema ist bereits zu erkennen: …
Realisierung eines Traums
21. November 2013
Ein Vorschlag für antifa-Leser
Der Traum war haften geblieben: Ein Bekannter erzählte mir, dass er in Erinnerung an einen in diesem Jahre verstorbenen Kameraden beschlossen habe, die Patenschaft für ein Jahresabonnement der antifa zu übernehmen. Der Redaktion solle die Auswahl des Beziehers überlassen bleiben. Eine gute und nachahmenswerte (Traum-)Idee finde ich. Da wir am 3. November …
Erfolgreich verheimlicht
21. November 2013
Die Rolle von Deutscher Bank und Dresdner Bank im Faschismus
1946/47 ermittelte die Militärregierung der Vereinigten Staaten für Deutschland gegen die Deutsche Bank. Diese sog. OMGUS-Berichte erschienen, übersetzt und bearbeitet von der Dokumentationsstelle zur NS-Politik Hamburg, in der Reihe »Die andere Bibliothek«. Nachdem das Thema erfolgreich 65 Jahre verdrängt wurde, halte ich es für dringlich erforderlich, …
»Liza ruft!« hieß die Parole
21. November 2013
Dokumentarfilm über eine litauisch-jüdische Partisanin
Fania Joheles-Brancovskaja wurde am 22. Mai 1922 in Kaunas geboren, das Hauptstadt Litauens war, seitdem Polen Vilnius (polnisch: Wilno) annektiert hatte. Weil der Vater Benjamin Joheles als polnischer Staatsbürger diskriminiert wurde, zog er mit seiner Frau Rochel und den Töchtern Fania und Riwa 1927 nach Vilnius.
Die Stadt, die auf Jiddisch Wilne …
Geehrt und gedemütigt
21. November 2013
Stuttgarter Friedenspreis für Überlebende des Massakers von Sant’ Anna
Am 10. November wird auf der Friedensgala im Stuttgarter Theaterhaus der mit 5.000 Euro dotierte »Stuttgarter Friedenspreis« an Enio Mancini und Enrico Pieri überreicht. Der Preis wird vom Stuttgarter Bürgerprojekt »Die AnStifter« seit 2003 jährlich an Personen oder Projekte verliehen, die sich »in besonderer Weise für Frieden, …
Selbstgerechte Heuchelei
21. November 2013
Der griechische Staat und die Mörderbande Chrysi Avgi
Es brauchte den Mord an einem »echten Griechen«, bevor der Staatsapparat tätig wurde. Nun aber sitzen der Generalsekretär und Fraktionsvorsitzende der neofaschistischen Chrysi Avgi (Goldene Morgendämmerung), Nikos Michaloliakos, sein Parlamentskollege Giannis Lagos und eine Reihe Parteifunktionäre in Untersuchungshaft. Ebenso der ausführende Täter, der in der griechischen Hafenstadt Piräus …
50 Jahre später
21. November 2013
Der Auschwitzprozess in Frankfurt am Main
Am 20. Dezember 1963 begann in Frankfurt am Main, mehr als achtzehn Jahre nach dem Ende des Naziregimes, der erste deutsche Auschwitz-Prozess. Gerichtsort war der Plenarsaal des Stadtparlaments im Rathaus Römer. Das für den Prozess vorgesehene »Haus Gallus« war nicht rechtzeitig fertig geworden. Erst im April 1964 konnte der Prozess …
»Alles war spiegelblank«
20. November 2013
Scheinbar Nebensächliches vom Auschwitzprozess
Wenn mich jemand fragen würde, was mir nach 50 Jahren als Erstes zum Auschwitzprozess einfällt, dann wüsste ich auf Anhieb keine Antwort. Ich erinnere mich an das Verfahren wie an einen Alptraum, ohne sagen zu können, was ich als besonders bedrückend empfand. Als ich jetzt in meinen Aufzeichnungen geblättert habe, stolperte ich …