Eine Schau im Berliner DHM hat die ersten Ausstellungen zur NS-Besatzung in Europa zum Thema
Die aktuelle Wechselausstellung im Deutschen Historischen Museum (DHM) ist die erste Aktivität des mit Beschluss des Bundestages vom Oktober 2020 gegründeten und beim DHM angesiedelten Dokumentationszentrums »Zweiter Weltkrieg und deutsche Besatzung in Europa«. Sie hat sechs Ausstellungen in fünf Städten zum Thema, die nach Kriegsende 1945 bzw. in London bereits am 1. Mai die Besatzungs- und Vernichtungspraxis Nazideutschland darstellten1.
Diese frühe Form der Dokumentation und Bekanntmachung der NS-Verbrechen beruhte auch auf der Sammlung von Dokumenten bereits während der Besatzung. Nach Kriegsende wurden weitere Objekte gesammelt, systematisch Interviews mit Überlebenden, oft mit ausgearbeiteten Leitfäden, geführt. Die Ausstellungen sollten zum einen Leben, Leiden und Kampf von Juden darstellen, ebenso waren sie Zeugnisse des Kampfes der jeweiligen nationalen Widerstandsbewegungen. Dass diese beiden Aspekte nicht immer widerspruchsfrei sind, haben etliche Publikationen und Debatten der letzten Jahrzehnte gezeigt. So kritisierten etwa jüdische Überlebende, dass in der in Paris von Juni bis August 1945 gezeigten Ausstellung »Hitlerische Verbrechen« vor allem das Wirken und die Bekämpfung der Résistance dargestellt worden seien, das Schicksal der verschleppten und ermordeten Juden und Jüdinnen aber zu wenig vorkomme. Wunsch nach Dokumentation weiterlesen »