Erinnerung an queere Opfer im Bundestag
1997 fand zum ersten Mal eine Gedenkstunde im Bundestag zur Erinnerung an die Opfer des Holocaust statt. Im Mittelpunkt stand dabei das Leid jüdischer Menschen. Im Laufe der Jahre wurde die Erinnerung im Bundestag um andere Opfergruppen erweitert. 2011 sprach Zoni Weisz als Vertreter der Sinti und Roma, 2017 Sigrid Falkenstein und Hartmut Traub als Angehörige von Menschen mit Behinderung, die im Rahmen der Aktion T4 ermordet wurden.
In diesem Jahr wurde zum ersten Mal an die schwulen und lesbischen Männer und Frauen sowie an die verfolgten trans Menschen erinnert. Unter trans Menschen versteht man Menschen, die in ihrem biologischen Geschlecht nicht leben können, weil sie sich dem anderen Geschlecht zugehörig fühlen. Die Holocaustüberlebende Rozetta Kats hat in einer bewegenden Rede daran appelliert, keine Opfer auszulassen und an alle von den Nazis verfolgten Menschen zu erinnern. Sie gehört zusammen mit dem Schriftsteller Lutz van Dijk zu denen, die sich über Jahre für eine Gedenkfeier im Bundestag eingesetzt haben. Jannik Schümann hat an Karl Gorath erinnert und Maren Kroymann die Biografie von Mary Pünjer vorgestellt. Musikalisch wurde die Gedenkfeier von der Chansonsängerin Georgette Dee umrahmt. Niemanden auslassen weiterlesen »